sie mehr ab. Der Wind trug es ins Wasser; und sie, auf die Brust gelegt, rutschte hin, wie aus Durst, oder als glaubte sie, dort sei ein Bett.
Er lief; er meinte auch, daß er schreie und nur der Wind mache, daß sie nichts hörte. Hinab warf er sich den Abhang, fiel in eine Grube voll braunen Schnees, arbeitete sich hervor, stürzte dahin … Ihr Gesicht und auch schon die Brust waren im Wasser gelegen. Eissplitter hatten ihr die Wange zerschnitten. Er brachte sie zu sich, zog unter der Jacke seine Wollweste aus, trocknete und bedeckte sie, führte sie zurück auf die Bank. Ihr breitknochiges, hohles Gesicht blickte unbeteiligt, noch nicht zurückgekehrt von dort. Er nahm ihre harte, kalte Hand. Er starrte dorthin, wie sie; so saßen sie lange, stumm. Leise sich nähernd legte er über sie den Arm und flüsterte rauh:
„Tu mir es nicht an!“
„Dir?“ sagte sie, aufstehend. Aber er mußte sie stützen. Kaum auf ebener Straße, machte sie sich los von ihm. Er sah an ihr hin und sah sie verändert, die Brust gesunken, den Leib hoch zugespitzt.
„Darum?“ fragte er.
„Darum,“ sagte sie gradeaus in die Luft. „Es sollte nicht hungern. Es sollte nicht schlechter daran sein als das andere, im Friedhof.“
„Hungerst du denn, Thilde?“