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Page:H.M. Diana.djvu/60

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Thron setzten, da ging ein Aufatmen durch die slavische Welt. Die vielhundertjährige Schmach wird nun doch gesühnt werden, so hieß es von Archangel bis Cattaro: denn von Cattaro bis Archangel und vom Eismeer bis zu der öligen Flut des Südens schlagen die slavischen Herzen im gleichen Takt. Die lateinischen Räuber, die ein heiliges Slavenvolk schänden, man wird ihnen endlich den Stein um den Hals binden und sie im Meer versenken. So jauchzten wir! So jauchzten wir voreilig. Denn, Frau Herzogin, wie es war, so ist es geblieben: die Fremden herrschen.“

„Welche Fremden?“

„Die Italiener.“

„Die nennen Sie fremd? Hier ist doch alles italienisch. In eine Wildnis, an ein ödes Meer haben die Italiener schöne Städte gebaut…“

„Und nun sitzen — Sie sehen, Hoheit, wie wund Ihre Worte mein Herz trafen, daß ich Sie, Frau Herzogin, zu unterbrechen wage —, und nun sitzen sie in diesen schönen Städten als Spinnen und trinken das arme Blut des slavischen Landes. In den Städten am Meer wird auf italienisch geschrieen, genossen und Theater gespielt. Man führt den Neugierigen, die vorbeifahren, die Komödie einer Wohlhabenheit, einer Gesittung und Zufriedenheit vor, die dieses Land nicht kennt. Dahinter aber, in den langgestreckten, traurigen Gefilden, geht es ernst und stille zu. Dort wird auf flavisch geschwiegen, gehungert und gelitten. Das Reich, Fran Herzogin, ist nicht derer die genießen, es ist der Leidenden.“

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