Jump to content

Page:H.M. Diana.djvu/231

From Wikisource
This page has been proofread.

man das Assysche Vermögen freigeben, es wird keines falls möglich sein, die Konfiskation aufrecht zu erhalten. Die Herzogin hat zu mächtige Verbindungen, ihr Kredit bei den Höfen ist größer als der des Königs Nikolaus … Sie erhält alles zurück und zeigt sich natürlich gleichfalls gegen uns erkenntlich.“

„Belohnung von zwei Seiten! Ihr seid stärker als ich dachte, Tamburini. Nur möchte ich noch wissen, weil ich’s ganz kurios finde, — wie Ihr’s anstellen wollt, daß die Revolten aufhören.“

„Aber mir scheint … da wir sie anzetteln, können wir sie auch aufhören lassen.“

„Das ist … Das übersteigt, ich gestehe es, meine Voraussicht. Also man erregt Aufstände; die dalmatinischen Bischöfe, die Kirche, — sagen wir: wir…“

„Jawohl, sagen wir: wir.“

„Wir erregen in jenem Lande Aufstände, dann gehen wir zu den Machthabern und sagen: Gebt uns Geld, so hört es auf. Das ist gut erdacht, mein Sohn. Und sollte es fehlschlagen, so war es darum doch eine höchst sinnreiche Sache.“

Der Kardinal kehrte bereits zu seinen Altertümern zurück. Eine Frage machte ihm noch zu schaffen.

„Solch ein gelungenes Spiel, wie nennt man es nur? Erpressung, vielleicht? Mir scheint, ja, Erpressung.“

Und er nahm die Lupe zur Hand. Tamburini entrüstete sich ehrlich.

„Es ist eine der heiligen Kirche durchaus würdige

215