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Page:H.M. Diana.djvu/209

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„Du bist eine Dichterin, Bice! Und in den Stunden der Nüchternheit? Denn natürlich liebst du ihn nur auf Augenblicke.“

„Nein … immer!“

„Immer? Was für ein Wort! Immer, Bice, werden doch nur wir Frauen geliebt. Wenn wir nämlich in uns selbst ruhen, recht hübsch still sitzen, die Hände zusammenlegen, ins Kerzenlicht blicken und lächeln. So ersehnen uns die Männer: Einer in Paris, der sich beobachtet hatte, hat es mir gesagt; übrigens wußte ich es … Aber der Mann! Der gilt nicht seine Taille und sein Grübchen, sondern seine Thaten und seinen Geist. Mit ihnen steigt und fällt er. Er kann es nur in sehr glücklichen Augenblicken bis zum Geliebtwerden bringen.“

Sie zögerte, und Pavic’ Name blieb ungenannt, aus jener zärtlichen Scham, die der Herzogin erst bekannt war, seit sie eine Freundin hatte.

„Der Mann, den ich einmal liebte, war zuweilen groß und Held. Die übrige Zeit kannte ich ihn gar nicht.“

Die Blà versetzte:

„Arme Violante. Ich halte Orfeo immer für groß — in der Liebe. Braucht ein Mann, den ich liebe, sonst in etwas groß zu sein? Er besorgt alle Gänge für mich, er holt meine Gelder von den Redaktionen. Vielleicht will er wissen, wie viel ich verdiene. Ich aber glaube, er erspart mir jeden Schritt in die Prosa, er breitet Blumen unter meine Füße und füllt damit meiu Zimmer.“

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