San Bacco schritt aufgeregt durch das Zimmer. Er rief in der Fistel:
„Ich ehre die Kirche, als Christ, als Demokrat und als Edelmann. Aber wo ihre Thätigkeit beginnt, da endet die des Soldaten. In meiner Vorstellung, Herzogin, erscheint der Priester erst am Sterbebett des Helden!“
„Marquis, Sie haben vollkommen recht, bis auf eine Kleinigkeit: ich bin kein Held.“
Sie stellte sich vor ihn hin und sah ihm in die Augen.
„Sie überschätzen mich, mein Lieber, ich bin schwach. Die Langeweile hat mich schwach gemacht. Ein starker, gewandter Priester lief mir in den Weg, ein Vikar des Kardinals Grafen Burnsheimb, und ich bin ihm hierher gefolgt. Was wollen Sie, Marquis, ich bin erst fünfundzwanzig! Man muß nicht zu viel von mir verlangen. Ich habe Freunde in Rom, die mich über mein Unglück trösten werden. Monsignor Tamburini erzählt mir, daß die Prinzessin Laetitia hier ist. Ich kenne sie seit Paris und will sie aufsuchen. Meinen Sie, daß die Fuchsjagden im Oktober ohne mich stattfinden sollen?“
San Bacco schüttelte den Kopf.
„Sie stellen sich frivol, Herzogin! Inmitten der leichtfertigen Festlichkeiten in Zara waren Sie von historischer Größe … jawohl, von historischer Größe! Und jetzt, unter der Last eines pathetischen Verhängnisses, kokettieren Sie mit Oberflächlichkeit. Sie lieben das Bizarre, Herzogin, — und es steht Ihnen.“