wenig; und Diederich, dem es kalt durch den Leib schnitt, wartete, ob jetzt der Skandal kam. Er wartete still, mit einem verstohlenen Kitzel, wie es der Macht ergehen werde, nun jemand rüttelte. Er hätte nicht sagen können, was er sich wünschte. Da nichts kam, erhob er sich stramm und protestierte, ohne übertriebene Anstrengung, gegen eine Unterstellung, die er schon einmal öffentlich widerlegt habe. Die andere Seite dagegen habe die ihr zur Last gelegten Mißbräuche bisher nicht im mindesten entkräftet. „Trösten Sie sich,“ erwiderte Heuteufel, „Sie werden es bald erleben. Die Klage ist schon eingereicht.“
Dies bewirkte immerhin eine Bewegung. Der Eindruck ward freilich abgeschwächt, als Heuteufel gestehen mußte, daß sein Freund Buck nicht den Stadtverordneten Doktor Heßling, sondern nur die „Volksstimme“ verklagt habe. „Heßling weiß zuviel“, wiederholte man — und neben Wulckow, dem der Ehrenvorsitz zufiel, ward Diederich zum Vorsitzenden des Kaiser-Wilhelm-Denkmal-Komitees ernannt. Im Magistrat fanden diese Beschlüsse in dem Bürgermeister Doktor Scheffelweis einen warmen Fürsprecher, und sie gingen durch, wobei der alte Buck durch Abwesenheit glänzte. Wenn er seine Sache selbst nicht höher einschätzte! Heuteufel sagte: „Soll er sich die Schweinereien, die er nicht verhindern kann, auch noch persönlich ansehen?“ Aber damit schadete Heuteufel nur sich selbst. Da der alte Buck nun in kurzer Zeit zwei Niederlagen erlitten hatte, sah man voraus, der Prozeß gegen die „Volksstimme“ werde seine dritte sein. Die Aussage, die man vor Gericht zu machen haben würde, paßte jeder schon im voraus den gegebenen Umständen an. Heßling war natürlich zu weit gegangen, sagten vernünftig Denkende. Der alte Buck, den alle von jeher kannten, war