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Page:H.M. Der Untertan.djvu/334

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die Leute kommen.“ Er suchte nach einem Trost. „So was kann man nie wissen. Ähnlich sehen Sie sich nicht.“

Aber der Trost wirkte anstachelnd auf Guste. Sie sprang auf und ging zum Angriff über. „Du — du bist überhaupt eine feine Nummer“, zischte sie Käthchen zu. „Von dir sag’ ich, was ich gesehen habe!“

„Das werden sie dir glauben! So einer glaubt keiner mehr was. Von mir weiß jeder, daß ich anständig bin.“

„Anständig! Streich dir wenigstens das Kleid glatt!“

„So gemein wie du —“

„Bist bloß noch du!“

Hierüber erschraken beide, brachen ab und verharrten einander gegenüber, Haß und Angst in ihren dicken Gesichtern, die sich so sehr glichen; und die Büsten nach vorn, die Schultern hinauf, die Arme in die Hüften gestemmt, sahen sie aus, als sollten ihnen die duftigen Ballkleider vom Leibe platzen. Guste unternahm noch einen Vorstoß. „Ich sag’ es doch!“

Da sprengte Käthchen die letzte Fessel. „Dann mach’ aber schnell, sonst komm’ ich früher und erzähl’ allen, daß nicht du, sondern ich hier die Tür hab’ aufgemacht und hab’ euch beide ertappt.“

Da hierauf Guste nur noch mit den Lidern klappte, setzte Käthchen, plötzlich selbst ernüchtert, hinzu: „Nun ja, das bin ich mir doch schuldig. Bei dir kommt es nicht mehr darauf an.“

Aber Diederichs Blick war Gustes begegnet, verständigte sich mit ihr und glitt hinunter, bis er auf ihrem kleinen Finger den Brillanten traf, den sie gemeinsam aus den Lumpen gezogen hatten. Da lächelte Diederich ritterlich, und Guste, tief errötet, trat so nahe zu ihm, als lehnte sie sich an. Käthchen schlich zur Tür. Über Gustes Schul-

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