bis Diederich ihn ihr zurückbrachte. Er versuchte, sie zu trösten. „Es hat nichts zu sagen, Jadassohn geht doch hoffentlich bald ab?“ Sie horchte durch die geschlossene Tür. „Ja, Gott sei Dank“, plapperte sie, und die Zähne schlugen ihr aufeinander. „Jetzt ist er fertig, jetzt flieht meine Nichte mit der komischen Alten, und dann kommt Kunze wieder mit dem Leutnant, wissen Sie.“
„Ein Leutnant spielt auch mit?“ fragte Diederich achtungsvoll.
„Ja, das heißt, er ist noch auf dem Gymnasium, er ist ein Sohn des Herrn Landgerichtsdirektors Sprezius: der arme Verwandte, wissen Sie, den der alte Graf seiner Tochter zum Mann geben will. Er verspricht dem Alten, daß er die heimliche Gräfin in der ganzen Welt suchen wird.“
„Sehr begreiflich“, sagte Diederich. „Es liegt in seinem eigenen Interesse.“
„Sie werden sehen, er ist ein edler Mensch.“
„Aber Jadassohn, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Frau Gräfin, den hätten Sie nicht mitspielen lassen sollen“, sagte Diederich vorwurfsvoll und mit heimlicher Genugtuung. „Schon wegen der Ohren.“
Frau von Wulckow sagte niedergeschlagen:
„Ich dachte nicht, daß sie auf der Bühne so wirken würden. Glauben Sie nun, daß es ein Mißerfolg wird?“
„Frau Gräfin!“ Diederich legte die Hand auf das Herz. „Ein Stück wie die ‚heimliche Gräfin‘ ist nicht so leicht Umzubringen!“
„Nicht wahr? Es kommt beim Theater doch wohl auf die künstlerische Bedeutung an.“
„Gewiß. Freilich, so ein Paar Ohren haben auch viel Einfluß“ — und Diederich machte ein bedenkliches Gesicht.
Frau von Wulckow rief flehend aus: