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La vedla muta

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La vedla muta
by Matie Ploner
165816La vedla mutaMatie Ploner

La vedla muta

N' é giapà, son vedla muta!
diejana! cë cossa burta?
ne giapé a maridé?
Ie ne giape plu, l sé !
Ie son vedla y smarida,
nianca n vedl me marida.
Cie ei mei śën da fé?
Per n uem ne me uei piché
vedla muta uei resté.

Sé bën ie, y Chël Bel Die
ch' é bën fat l fatimie;
ma na merda al juà,
ie ne n' é mpo giapà!
É purvà pra 100 perdieja:
y son corsa tant a dlieja:
Sant Antone n' à judà,
duc i sanc m' à tralascià!
duc i sanc m' à tralascià.


pagina:142

Vo mutons, autëis la veles
do dinei y do la beles.
Ma de cuer ie ve bincëss
che la beles ve cherpëssa!!!
Ie ne fove drë tan burta,
n puech goba, stramba curta:
ma depò che n' é giapà,
l desdëni m' à ruinà.

Te Urtijëi ei fat la prova;
ma degun ne me cialova!!
Dlaite ënghe no
chëi da Sacun via do!
Chëi mutons lassù da Bula,
maridessa inant na mula.
O mutons dal cuer tan dur,
la vendëta vën segur!

Ie ne sé da dé ai uemes,
che blestëmes sëurainuemes!
jache vo me ëis tradì,
muessi ënghe ve la dì:
Ne ve feje plu menines:
ve sautësse gën tla tlines!!
Sibe vedl oder jëunn,
ve mazes pa pu l tëune!!

Ja per me ne n' iel plu vela!
me faré tost santarela,
chësc sarà per me unëur,
plu che fé cun vo l amor.
Sce l bincé ne jova nia,
me faré dedò mo stria,
y faré de vo n mul,
cun la coda sëura l cul. 

Übersetzung[1]

Die alte Jungfer
Ich habe Keinen bekommen, bin eine alte Jungfer!
„sapperlot“! so ein Pech
Keinen zum Heiraten zu finden?
Ich werde Keinen mehr kriegen, das weis ich!
Ich bin alt und verwelkt,
nicht einmal ein Alter heiratet mich.
Was soll ich jetzt nur tun?
Fur einen Ehemann will ich mich nicht erhangen
will eine alte Jungfer bleiben.
2.
Ich weis es, und auch Gott,
dass ich das Notigste getan habe;
doch einen Dreck hat es genutzt,
ich habe doch keinen bekommen!
Bei 100 habe ich es versucht, verflucht!
und bin so sehr in die Kirche gelaufen:
der Hl. Antonius hat nicht geholfen,
alle Heiligen haben mich verlassen!
Alle Heiligen haben mich verlassen.

3.
Ihr Burschen trefft eure Wahl
nach dem Geld und den Schonen.
Doch von Herzen wunsche ich euch,
dass euch die Schonen krepieren!!!
Ich war gar nicht so hasslich,
ein wenig bucklig, eigensinnig, klein:
doch nachdem ich Keinen bekommen habe,
hat mich die Verachtung zerstort.
4.
In St. Ulrich habe ich es versucht;
doch keiner sah mich an!!
Im Talinneren21 auch nicht,
die von St. Jakob noch weniger!
Die Burschen von Pufels oben,
wurden eher eine dumme Ziege22 heiraten.
 Oh ihr herzlosen Burschen,
die Rache kommt bestimmt!
5.
Ich kann den Mannern nur
Fluche und Ubernamen geben!
denn ihr habt mich verraten,
muss ich euch die Meinung sagen:
Von mir gibt es keine Liebkosungen mehr:
am liebsten wurde ich euch an den Kopf springen!!
Alt oder jung,
soll euch doch der Blitz erschlagen!
6.
Nun, fur mich gibt es keine Wahl mehr!
ich werde bald ins Kloster gehen23,
das wird fur mich eine grose Ehre sein,
mehr als mit euch zu schlafen.
Wenn das Wunschen nichts nutzt,
werde ich mich noch in eine Hexe verwandeln,
und aus euch einen Maulesel machen,
mit dem Schwanz uber dem Arsch.

  1. Bernardi- Videsott Geschichte der ladinischen Literatur p.141