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Läuschen und Rimels/Verachtung der Welt

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Tau Hamborg steiht en oll Gebüd’,
Dor schenken s’ gauden Drunk;
Ledweik un döstig sünd de Lüd’,
Wenn s’ rinne gaht, doch frisch un jung
Kamt s’ rute ut den käuhlen Keller.
Herr Heerlein hadd en Wingeschäft,
En orndlich Wirtshus frilich höll’e
Grad nich, doch för sin besten Kunnen,
De sick tau Middagstid infunnen,
Würd achtel-, virtel-, buddelwis verköfft.

Nich wid von’t Hus stahn up den Damm
Hannes un Peiter bi de Ramm,
Un Peiter seggt: »Dor möt dat moy sin;
Stiw as de Pal gaht sei herin,
Un kamt sei rute up den Damm,
Denn lat s’, as wullt sei bi de Ramm
Anfaten glik, so bräsig sünd de Lüd’,
So pust s’ un liggt sei up de Sid;
Den Sünndag gah ick ok mal rin.«
Na, Hannes seggt, hei, Peiter, künn
Dat woll, hei hat kein Fru un Kinner,
Hei, Hannes, künn nich mit em rinner,
Hei müßt sick woll de Sak entslagen.

De Sünndag kümmt nah wenig Dagen,
Un Peiter is denn vull bereit,
In sinen nigen blagen Rock,
[314]De up de Hacken runne geiht,
In sine Büx von stripig Linnen,
Tau Hand den witten Widenstock,
Herrn Heerlein ok mal wat tau günnen.
Den Mann sin Anstalt schint em gaud.
Hei nimmt nu noch den nigen Haut,
Den’n up de Judenbörs’ in en Geschäft,
De tweite Elbstrat, linker Hand,
Hei mal vör drei, vir Johren köfft,
Un bult em ut un bögt den Rand
Un set’t em sick dreivirtel up,
Steckt mang de Tähn ’ne Rosenknupp
Un geiht de Straten stramm hendal,
Herrn Heerlein fründlichst tau beihren.
Hei kümmt herin in dat Lokal,
Wo all de ollen Kunnen wiren.
»Kellnär, Kellnär! Oh, geben Sie mich mal
For’n duwwelt Schilling von den witten Weißwein!«

De Kellner kickt, de Gäst, de kiken,
Sei hadden Peitern sinesgliken
In ehr Gesellschaft noch nich eins seihn.
Indeß de Kellner bringt en Glas,
Wat för den Pris ganz nüdlich was,
Un Peiter drinkt: »Gesundheit, mine Haarn!«
Ein von de Gäst, de drinkt un nickt,
Doch will’t kein Unnerhollung ward’n,
Un Peiter stellt sick hen und kickt
Ut’t Finster rut: »Scheun Weder, mine Harrn!«
Na, einer giwwt em dorin recht,
Un Peiter dreiht sick üm un seggt:
»Wahrhaftig, scheunes Weder, mine Harrn!«

Doch all’ns ist still
Un keiner will
Wat von sin Unnerhollung weiten.
[315]Dit argert denn nu unsen Mann,
Un hei fängt an
Up eigen Hand sick wat tau fläuten
Un geiht de Wand entlang in’t Timmer
Un kickt dor an de Biller rümmer.
De Gäst, de warden ümmer stiller.
»Kellnär, was sünd das hier for Biller,
Die beiden linksch hier an den Ofen?«
»Das sind zwei griech’sche Philosophen,
Der eine, der belacht die Welt,
Der andre, der beweint die Welt.«
»Un so’ne Kirls hangt Sei hier an?
Denn hangt Sei mi dor ok mit ran,
Denn ward de Sak vullständig ward’n,
Denn ick belämmer Sei de Welt!
Un hir, Kellnär, hir is min Geld!
Un nu gu’n Morgen, mine Harrn!«