Läuschen und Rimels/Dat Riemels
Ein Eddelmann, so’n recht vedreihten,
Herr von Sylvester was hei heiten,
Dei hahr den Kopp so vull von Schrullen,
Dat man sich’t kuum inbillen kann,
Un wenn hei hahr so recht den Dullen,
Denn füng hei an tau riemen an. –
So dick un fett un ok mit so ’ne Hast
Quüll denn ut em herut sien Riemels,
As ut ’ne brahren Gans dat Ingethümels,
Wenn hinne ehr dei Stüütz is bast. –
Hei riemte, wo hei güng un stünn,
Ob hei hett führt, ob hei hett rären;
Un wenn hei denn man Einen fünn,
Den’n hei sien Riem vörbehren künn,
Denn wier hei glücklich un taufrehren.
Eins reer uns’ Eddelmann woll äwe Land,
Sien Rietknecht folgt em gliek tau Hand,
Den’n hahr hei ümme bi sich, wenn hei reer,
Doamit hei sien Geriem bewunnern dehr.
As sei nu’n Bäten rären wieren,
Dunn dreiht dei Herr sich üm un sähr:
»Jehann! Du möst Di ok dat Riemen liehren,
Du glöwst nich, wat dat maakt vör Jux,
Wenn Eine riemt so recht wat Schmucks,
[201]Un wenn dei Anne em dorup antwurt’t
Un wenn dat ümme geiht so furt.
Ick wahr mal gliek doamit beginnen.
Paß Du man up, dat Anne wad sich finnen;
Paß Du man up, wo ick dat maak:
Ich heiß’ Phillippus Karl Johannes von Sylvester
Un küßte gestern Abend Deine Schwester.« –
»Ih, gneed’ge Herr, so kann ick ok!«
Röpt Jehann Schult un maakt en schlau Gesicht.
»Na, denn man ’raus damit, genir’ Dich nicht,
Fang Du nur an und dreist d’rauf zu!« –
»Ick heit Jehann un küss’ dei gneedge Fru.« –
»Du dummer Kerl! Das reimt sich nicht.« –
»Dat schadt em nich, as Pogge seggt«,
Meint uns’ Jehann un kratzt sich in dat Hoa,
»Wenn ok mien Riemels is nich recht,
So is dei Saak doch äwerst woah!«