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Dree Wiehnachten/Voerwort

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Dree Wiehnachten Kapitel 1 -->

Voerwort

Wie rasch doch de Tied vergeit un wie kort doch de Jahre werrn, wenn man an sick sülwenst föhlt, det det Ölder vör de Döhre is. Ick hev’t fröher nich glöwen wollt, det man da’n Unnerschied maken künn un natowisen mag’t ok woll nich sin, äber wahr is’t doch, je ölder wi werrn, je mehr kömmt uns det Geföhl, det wi met’n Steen to verglieken sin, der van’n Berg runder trült werd; hä löpt immer rascher, je näger hä an’t Enne kömmt, de Sprünge werrn immer grötter, best hä toletzt still liggt, ganz still un so is’t met uns ok.

Wi springen irst so lustig rin in’t Lewen, as wenn’t Enne gar nich aftoreiken wir, wi hebben so voel totosetten an Gesundheit un Kraft, det wi gar nich begriepen könn’n, wo all de oll’ krützlige Menschen herkamen, de üm uns her lopen; wi denken, so jung un kräftig sin de nich west as wi un so humpelig können wi woll nimmermehr werrn, wie de sin. Äber det ändert sick un wenn det Fröhjahr un der Sommer van unse Lewenstied hinder uns liggt, denn fangen wi an to begriepen, det et uns nich better gahn wird wie all de goge Menschen, de wi vör uns sehn, denn glöwen wi sogar, det de ok woll mal jung west sin un det de Welt immer desülwige blivt. Freilich werd se alle paar Jahr mal wedder met neie Figuren beset’t, äber in öhr Hoffen un Wünschen, in öhr Föhlen un Denken, da bliwen sick de Menschen immer gliek, Feindschaft und Fründschaft, Haß un Leewe wassen öberall un to alle Tieden bunt dörchenänder; det hebben unse Vörfahren kennen lehrt un det wird ok de Geslechter nich erspart bliwen, de na uns kamen. - Äber’n Unnerschied is doch, de Anspruchlosigkeit is van Jahr to Jahr mehr verswunnen un de eenfachen, ländligen Verhältnisse werrn unse Kinder bald blos noch van Hörenseggen kennen.

Wenn ick mi vörstelle, wie det fröher was, wat ick as Junge sehn un met erlewt hev un wenn ick de jitzige Tieden dagegen holl! Denn mücht ick behaupten, de Welt wir änders worrn, ganz änders, ob äber better? Det weet ick nich.

Ick bin jo nu ok in de Jahre, wo ick van mi seggen mütt, det der Herwst vör de Döhre is un as ick hüt dörch de Felder ging, da meind’ ick fast, de Jahrestied paßte so recht to min Older; äber in mi wiren keene Herwstgedanken, mine fröhste Jugendtied trat wedder vör mine Seele, all’ de enzeln Halme nehmen Gestalt un Lewen an un wenn se der Wind bögte, denn kam’t mi vör, as wiren’t luter oll leewe Bekannte, de wie’n Schattenspöll bi mi vöröber Treckten. - Immer lebendiger word’t üm mi her, immer mehr kemen, de mi tonickten un anfingen to vertell’n van öhr Lewen un Leiden, ick kennde se all, un de Vergangenheit stund so klar vör mine Oon, as wenn de letzte 50 Jahr gar nich west wiren. Sie keken mi so fründlich an, as harrn se ganz vergeten, det ick’n unbännig Junge wesen was un as wolln se seggen: „Du bist god, det Du noch an uns denkst, wo uns unse ei’n Kinder all vergeten hebben; vertell van uns un wie’t west is to unse Tied, schriv det up in unse Sprake, det uns Dine Dochter ok kennen lehrt.“ - Un wenn ick denn met’n Kopp schüddelte un dachte: det geit woll doch nich, denn nickten de Halmen wedder: „Wi helpen Di, wi helpen Di, man drist, man drist!“ -

Nu is’t mi doch grad, as wenn ick’t verspraken harr un dabi weet ick nich mal recht, wo ick anfangen un wo ick van reden sall! Ick mücht woll so gern un will’t jo versöken; wenn ok keen Mensch van min Geschriwsel wat erfahrt, ick werr doch mine Freude daran hebben, wenn ick de olle Tieden noch mal dörchlewe un wenn ick mi det utmale, wat wie sö’n schönen Drom ut mine Jugendtied bi mi blewen is.

Der Verfasser