Der Gang nach der Stadt
Der Gang nach der Stadt. | |
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Author: | J. E. Brandenburg |
Dialect: | Märksch |
Text type: | Gedicht |
Comment: |
översett ut Friedrich Schiller sien Ballaad Der Gang nach dem Eisenhammer from: Karl Friedrich Kunz: Das Buch deutscher Parodieen und Travestieen. Bände 1-2. Sied 211
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[211] Schiller
„Der Gang nach dem Eisenhammer.“
Der Gang nach der Stadt. Von J. E. Brandenburg.
(In plattdeutscher Mundart.)
En trüer Knecht was Michel Klu,
Den Preester, seinen Herrn,
Recht togedoahn, un wat de Fru
Aem seggte, däh he gern.
Se was nich brummsch, se was so goot,
Doch ok, wenn se ut Oeäwermoth
Aem närrsche Ding’ ok hädd’ moal heeten,
He hädd’ sick loaten nischt verdreeten.
Fröh Morgens, ehr de Sunn upging,
Bet späd et Beedklock schloog,
Was he, woll se wat, immer flink,
Un tiedig hinner’n Ploog.
Un sprack se: Michel moak die’t licht!
Doa wurd gliek gröämlich sien Gesicht,
Un meint’ et goar nich recht to moaken,
Treckt’ he vör Doag’ all nicht in Hoaken.
Drüm ok vör allen äunern heel
Se unsen Michel goot;
Ut ähre Köäken to äm feel
Mänch Stücksken Fleesch un Broot.
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Se heel’n ok nich as ähren Knecht,
Et gaff oft Ries, gebroadne Hecht;
Aehr kloaret Og’ däh fründlich plinken,
Fratt he ’ne Botterstull met Schinken.
Dät Ding, dät ärgerte doch ball
Den Grootknecht Steffen sehr;
Keen fründlich Woort sprack lang’ he all
Met Micheln goar nich mehr.
Den Michel recht to schwärten an
Bie’n Preester, doarup sunnt he man,
Un as se ens noah’n Joahrmarcht föhrten,
Doa fung he an met dissen Wöörden:
„Wat sin jie glücklich, leewer Herr! —
So fung verblöomt he an, —
Nischt kann ju koamen doch vörtweer,
In’n Schloap nischt stören kann.
Denn jue Fru is tugendsoam
Und möäkt gewiß fick keenen Bloahm.
Se würd doch den woll ossig käntern,
De bie ähr dächt sick intofläntern.“
Doa gluupscht de Preester groot äm an:
Wat dät vör Reden sind!
Meinst, dät de Fru’ns ick truen kann,
So flattrig, as de Wind?
De kriggt woll licht en jeder rüm;
Alleen met mie is’t nich so schlimm:
Licht werd, ick bruuk keen’ Sorg’ to droagen,
An miene Fru sick keener woagen,
De änner spreckt: „Doa hebb’n jie Recht.
Utlachens is de werth,
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De män doch as en purer Knecht
So närrsch is un verkehrt,
Un um de Fru rüm giepern geit,
De öäwer äm sehr hoch doch steit.“
Wat? röppt de Preester un deit bewen,
Soll’t würklich woll so enen gewen?
„Joa doch, wat jeder weeten deit,
Dät seggt’ ick ju woll ok;
Doch wil ju’t woll so noah nich geit,
So schwieg’ ick, un bin klook“ —
Gliek segg’ mie’t, Schlüngel, Strippelknall!
Schreit hier de Preester, roasend ball,
Wat is’t vör’n Keerl? Wie deit he heeten?
„Nu, Michel is’t, wenn jie’t will’n weeten.“
„He ist nu frielich woll wat schön,“
So lenkt he siene Wöörd’;
Den Preester werd’t ganz gähl und grön
Vör Ogen, as he’t hört.
„Wat Herr? Ji hebben’t noch nich sehn,
Dät he üm ähr män is alleen?
Bie’t Utföhr’n, oahn noah ju to froagen,
Aehr fründlich ruphelpt up den Woagen?“
„Kiekt moal den Wocken, den he ähr
Gemoakt un ähr geschenkt“ —
Geschenkt! — „Un bitt’t hät, dät davöär
Recht oft se an äm denkt.
Ju’ Fru, gewiß ick hebbe Recht,
Ut Leew’ to ju hät se nischt seggt.
Mie sülwsr is’t leed, dät ick nich schwegen,
Denn, Herr, wat is ju dran gelegen?“
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Da knirscht de Preester met de Thän,
Löppt noah den Gasthof hen,
Wo Knechts un Mäkens danzen dähn,
De meist he all däh kenn’.
Hier fiddeln all von’t Morgens an
De Musekanten, Mann an Mann;
De Trumpeet blös’t, de Baß deit brummen,
Dät män’t twee Stroaten all hört summen.
Hier süht Toback män upgedischt,
Beer, Brännwien un Koffent;
Dät Mäken, von den Knecht erwischt,
Fix rümmer met äm rennt.
De Fleut de piept, de Fiddel geit,
Den Takt een met den Krückstock schleit;
Un mänchmoal, von’t gewalt’ge Strieken,
Fängst sülwst de Baß ok an to quieken.
Twee von de Knechts, den wenkt he nu,
Bedüdet se un seggt:
Den ersten, den ik schick to ju,
Un de ju also fröäggt:
„Hebb’n doahn jie, wat de Herr befehl?“
Den goat met Knüppeln up’t Sakkehl;
Doht’n denn noah’n Keller rin besorgen,
Dät’n ehr ick nich seh’ weer, as morgen.
Dät freut äm beiden moal recht sehr,
Recht kam de Spoaß äm just:
Denn äm gaff Brännwien hüt un Beer
To’m Prügeln rechte Lust.
En neu Halfpund hoal’n se sick ran,
Steek’n ok ’ne frische Piep sick an,
Schick’n an sick nu, den afftodeffen,
De kümmt, is’t Michel oder Steffen.
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Drup Steffen denn to Micheln seggt,
So recht met Hüchelie:
Du, Michel, hör’ moal, spoot die recht!
De Herr will spräken die!
De Herr, de seggt to äm: Mien Soahn,
Müßt gliek mie noah de Stadt rin goahn,
Un doa de Knechts in’n Gasthof froagen,
Of doahn se, wat äm upgedroagen?
Un jenn de seggt: „Flugs goah ick rin;“
Treckt schwinn den Rock sick an.
Doch Blitz; doa fällt äm noch wat in:
„Of ’k ähr wat metbreng’n kann?“
Un vör Fru Preestern geit he stoahn:
„Hen noah de Stadt sall ick zund goahn;
Drüm hebb’n jie hen wat to vermellen,
So seggt’t man, gern will ick’t bestellen.“
Drup seggt Fru Preestern: Michel Klu,
Magst hebben schönen Dank;
Ick spreek sehr gern uns’ Krögerfru,
Denn kiek, mien Söähn is krank.
Loop ran, grööß ähr in mienen Noam’,
Un segg’, se mücht ball to mie koam’;
Un dörst die: kumm, doa häst twee Gröschen,
Da kannst du dienen Dorst met löschen.
Un froh, dät äm en Schnaps gewiß,
Fängt flugs he an to renn’,
Rennt, wat he kann, alleen he is
Dät Dörp noch nich to Enn’,
Doa klingt et, as wenn in den Kroog
Hell ener met den Deckel schloog,
Wat alle Dörst’gen un Maloaden
To’m Drinken fründlich in deit loaden.
[216]
„Treffst unnerwegs en Würthshuus an,
So loop män frisch met rin!“ —
So seggt he, deit’t; doch find he man
Den ollen Kröger drin.
Denn Aust was’t groade un recht heet,
In’t Feld doa dreew bienoah de Schweet;
Keen Jung’ was ok nich uptoschnappen,
Den Kröger Brännwien intotappen.
Fix is he bie, as he dät süht,
Tappt schwinn den Brännwien aff!
Doch, seggt he, lang’ hebb’ ick nich Tiet,
Schwinn will’n wie’t drinken raff.
Den Tröächter un dät Oetzelmoat
Stellt he den Kröger schwinn paroat,
Deit hurtig ut den Glöäser wischen,
Un wat süß nödig is, updischen.
Un as he dät recht hill gedoahn,
Deit he, recht met Verstand,
Bie’n Kröger an den Disch ran goahn,
Dät Glas in siene Hand,
Un kickt ball boawen, kickt ball unn’,
Dät ok keen Drüppken löppt herun:
Un as de Kröger ämt deit wenken,
Doa deit he vull sien Glas sick schenken.
Drup as de Kröger nu steit,
Un, hen to äm gewendt,
Dät Glas, dät vull’, äm wiesen deit,
Un fröggt, wat he woll mennt,
Doa stött he lustig met äm an,
Dät hell män’t Klingen hören kann,
Un jeder drinkt, deit fründlich nicken
Und in den Hals den Brännwien schicken.
[217]
So drinkt he ut denn jedet Glas
Met lustig frohen Moth;
Denn wie et Oart bie’t Drinken was,
Dät wußt’ he alles goot.
Un löätt von’t Drinken ehr nich aff,
Bet, as he äm dät Letzte gaff,
De Kröger Proost seggt, un deit niesen
Un äm de ledd’ge Pull deit wiesen.
Doa dröägt he alles wedder rut,
Un sett’t an sienen Oort;
Erst süppt he noch de Neegen ut,
Un denn geit schwinn he foort,
Un löppt so mie nischt die nischt denn
Recht lustig noah de Stadt nu hen,
Deit unnerwegs vör allen Dingen
Ok noch mänch schönet Stücksken singen.
Un as he nu den Gasthof süht,
Un süht de Knechts doa stoahn,
Doa röpt he: Wat de Herr ju hüt
Befoahlen, hebb’n jie’t doahn.
Un terren dohn se’n bie den Rock
Un wiesen noah dät Kellerlock:
„De is besorgt un upgehoawen!
De Preester, na! de werd uns loawen.“
De Antwort brengt he sienen Herrn
Eensgangs torügg noah Huus;
As de’n nu koamen süht von fern
Doa werd he wild un kruus.
Du Unfoal du! wo kümmst du her?
„Nu, von de Stadt.“ — Du? Nimmermehr!
So häst du die weer rümgedrewen?
„Herr, män enn Schnaps leet ick mie gewen.“
[218]
„Denn as von ju ick weggoahn bin,
Gern will ick’t ju vertell’n,
Froog ick bie jue Fru eerst schwinn:
Of se wat to bestell’n.
Un’s Krögerfru se mie befehl
To größen, gern ick Woort ok heel.
Un leet mie doa en Schnäpsken gewen,
Wielt’ Joahrmarcht is, moal goot to lewen.“
Verdutzt sett sick de Preester hen,
Un fängt drup an to sinn’.
Un welke Antwort kregt du denn
In’n Gasthoff? Segg, geschwinn!
„Herr, weet ick, wat se meenten? Ne!
Noah’t Kellerlock hen weesen se:
De is besorgt un upgehoawen!
De Preester, na! de werd uns loawen.“
Un Steffen? röppt de Preester schwinn, —
Et öäwerlöppt äm natt, —
Sollt de die nich begegent sin?
He ging doch noah de Stadt.
„Herr, in de Stadt nich, as jie meen’,
Hebb’ ick von Steffen wat gesehn.“
Doa röppt de Preester un werd stutzig:
Dät Ding, dät is doch würklich putzig!
Un fründlich, as he keenmoal doahn,
Föätt he’n bie’n Hoasenbund;
Deit so to siene Fru hengoahn,
De ganz verdutzt doastund:
Diss’ Jung’, keen Engel is so goot,
Loat äm bie Liewe keene Noth!
Wie schlimm wie’t hüte ok woll’n driwen,
Met äm sollt doch bie’n Ollen bliewen.