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De Reis’ nah Konstantinopel/Kapittel 3

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Wer Herr Nemlich is, un worüm sick de Jung' de Stewel scheiw lopen hett. – Wat de Lüd' seggen. – Worüm Herr Nemlich den ollen Köster Beerbom sine Munde in en verbeterten Culturstand bringen will. – Wat Uhlen ok singen? – Worüm de ›Herr Verfasser‹, Eugehn Züh, den Titel ›Schaulmeister‹ as Oekelnamen vernutzt, un wat de ›Instinct der Vernichtung‹ för 'ne Ort von Dirt is? – Wo de Düwel den ollen Köster in de Klawen hett, un sine Fru ehr blag'wörpeltes Aewerbedd in den Hus' herümme späukt. – Herr Nemlich kriggt en Raup nah Konstantinopel; nah Zwiebelsdörp wir Munde'n leiwer west. – De arme Paster! – Adjüs! Munde for ever!


Nu möt ick an mine leiwen Lesers ein wat utverschamtes Verlangen stellen; sei möten bi dit Weder – dat regent hüt den ganzen Dag, blot gegen Abend ward dat klor – un bi desen Weg – de Holtwagens hewwen em en beten mitnamen – mit mi 'ne Reis' nah Groten-Barkow maken. – 'T is vel verlangt; æwer 't helpt doch nich, wi hewwen dor nothwennige Geschäften bi den ollen Köster Beerbom, un hüt is Sünndag, hüt hett de Mann de meiste Tid, Warkeldags möt hei de Kinner slagen.

Den Nahmiddag vörher hett sick bi den Köster all Herr Nemlich, Huslihrer bi den ollen Semmlow tau Quistörp, infunnen. De Lüd' seggen jo, hei stækert nah den Köster sine öllste Dochter, Munde, 'rümmer; Breiw' schriwwt hei ehr tau 'm wenigsten, dat weit ick, denn de Jung' ut den ollen Semmlow sinen Veihstall seggt, hei hett sick sine nigen Stewel in den deipen Weg tüschen Quistörp un Groten-Barkow ganz scheiw lopen un will nu nich mihr, un fröggt, wer em dor wat för giwwt? Herr Nemlich giwwt em nämlich man blitzwenig för sin Aportendrägen, kann em ok man blitzwenig gewen, denn hei brukt sine Gröschens nothwendig sülwst tau 'm Upvijolen von sine Perßohn, un de Leiwspresente an Munde tehren em ok an den Geldbüdel. – De Lüd' seggen ok, de oll Köster will noch nich 'ranne an 'ne regelrechte Verlawung un hött noch mit sinen väterlichen Segen 'rümmer, as de Scheper mit de Schap an en Weitenslag entlang; æwer wat will dat seggen? seggen de Lüd'; wat sei is, de Kösterfru, stimmt dorför, un vör Allen Munde sülwst. – Aewer, seggen de Lüd', warden kann dor doch nicks ut, denn Munde steckt tau sihr gegen em af, sei is woll en gesunnes un ok en smuckes Mäten, æwer ehr geiht dat ›Feine‹ af, wat ›Cultur der Welt‹ bi em utbrött hett. – Hei, Herr Nemlich, fäuhlt den Afstand mæglicher Wis' sülwst, un hei stanzelt nu mit Hänn'n un Fäuten dornah, Munde in en verbeterten Culturtaustand tau bringen, un hett gistern Nahmiddag de Geheimnissen von Paris von Eugehn Züh mitbröcht, dat hei ehr dormit in Bildungsangelegenheiten unner de Arm gripen will. – Hei hett gistern Nahmiddag bet 's Nachtens hentau halw twölwen in einen Ritt vörlesen, un as dunn tauletzt Vader Köster seggt hett: un wir 't naug, morgen wir ok en Dag, hett Keiner von de ganze Gesellschaft tau Bedd gahn wullt, so hewwen sei sick grugt. Un tauletzt is de Utkunft drapen worden, dat de Kösterfru un Munde un dat halfutgewussene Deinstmäten, Stin-Durtig, un den Köster sine æwrigen söß lütten Fomilien all ehr Beddgeschirr in de Schaulstuw' tausamen dragen hewwen, un hewwen dor de Nacht sick an enanner tröst't; blot Herr Nemlich un de Köster hewwen de Nacht allein legen! De Köster æwer ok man bet hentau halwig Ein, dunn is 't ok æwer em kamen, un hei is mit sine Bedden up den Kopp ok nah de Schaulstuw' utwannert. Un as hei dor ankloppt hett, dat sei em 'rinner laten süllen, hewwen sei sick All so grugt, dat Keiner Antwurt gewen hett, un as hei nu düller anbullert hett un sick namkünnig makt hett, hett sick de Kösterfru tauletzt en Hart fat't un hett de Dör upmakt, æwer as sei nu stats ehren Mann ehr eigenes blag'wörpeltes Aewerbedd hett dorümmer späuken seihn, hett sei sick so dägern verfirt, dat sei in de Huk dalsackt is, un de söß lütten Beerboms-Fomilien hewwen en Geschrei anstimmt, dat Herr Nemlich in korten Tüg' von den Bæhn 'raf kamen is, in de Meinung, dor wir Füer; denn grugen deiht Herr Nemlich sick nämlich nich, dortau is hei nich allein tau gebildt, ne, ok tau upperklärt. – Un för sinen Heldenmaud is hei sihr säut belohnt worden, denn hei hett tau 'm irsten Mal sine Leiwste in en Bedd liggen seihn; dat heit, hei hett nicks von ehr seihn, nich mal ehre Nachtmütz, denn sei is unner krapen west; æwer hei hett doch ehr Bedd seihn. – So hewwen de Lüd' vertellt, un ick weit 't nich, wat dat wohr is oder nich. Aewer wat nu kümmt is wohr, dat hett de oll Köster mi sülwst vertellt.

Den annern Morgen, den Sünndag, langte Herr Nemlich all bi den Koffe wedder nah dat Bauk, üm de Bildung furttausetten, æwer de Köster namm em 't ut de Hand un slot dat in sin Schapp un säd: hei höll dat bi sinen Stand nich för paßlich, dat vör de Predigt so wat bedrewen würd, irst müßt hei ok sine geistlichen Geschäften besorgen, dat Lüden up den Thorm un den Gesang in de Kirch, un hei wull 't ok mit anhüren. Dat hülp denn nu nich, de Gesellschaft müßt sick dorin finnen, un satt nu 'rüm un hulwakte wegen de slimme Nacht, de sei hatt hadd; Munde kunn sick gor nich in de Schicksalen von de ›Schallerin‹ un in den Edelmaud von den Fürsten von Geroldstein finnen, un Stin-Durtig, dat halfutgewussene Deinstmäten, gung mit grote, runne Ogen un rugen Kopp in den Huf' herümmer un säd ümmer vör sick hen: »De Uhl, dat oll Uhlenminsch! – Fru, dat 's doch woll 'ne Hex west,« un hadd gor keine Ahnung dorvon, dat sei sülwst as en leibhaftiges Uhlenküken utsach.

Na, tauletzt un tauletzt was denn nu de Predigt un de Kirch tau Enn', un ick glöw' nich, dat in jichtens ein sündig un verwohrlos't Hus in de ganze Gemein so 'n Janken nah dit Enn' west is, as in dat Kösterhus, wat doch en geistlich sin sall. De oll Vader Köster hett mi nahsten unner groten Jammer un Ledwesen ingestahn, em för sine Perßohn hadd de Düwel ganz in de Krallen hatt, hei hadd bi sinen geistlichen Gesang an nicks wider dacht, as an de Spitzbauwenwirthschaft tau Paris, un as de Herr Pastur sine Predigt en beten vüllig mit lange Lin' hadd utlopen laten, wat hei bi weck Gelegenheiten, wo hei en beten mihr as gewöhnlich Staat maken wull, so an sick hadd, dunn wir em so tau Maud' west, as hadd hei den Herrn Pasturen woll an den Tolor rügglings von de Kanzel trecken müggt, so hadd de Düwel in em späukt.

As de Köster tau Hus kamm, stunnen sine Fru un Munde un Herr Nemlich un dat halfutgewussene Deinstmäten un de söß lütten Fomilien vör de Dör tau sinen Schapp, as wi in unsen Jungsjohren nah de Schaul vör de Spiskamerdör, un jankten nah dat Bauk, as wi nah Botterbrod, un de Köster brok mit starken Schritten dörch de Reih, grad' as uns' Tanten Schæning tau dauhn plegte, slot dat Schapp up, halte dat Bauk, gaww dat Herrn Nemlichen, grad' as uns' Tanten Schæning, as wenn dat Bauk en Botterbrod wir. Herr Nemlich sett'te sick nu in den Lehnstaul baben an den Disch, de Köster mit sine Fru up den Sopha un de Annern up Stäul üm den Disch 'rüm; dat halfutgewussene Deinstmäten satt unnen an, Herr Nemlichen grad' gegenæwer, un kek em mit ehre runnen Ogen an. – Keiner ded Handswark, kein Knütt un kein Nicks rögte sick, un ut einem Munn' säden s' All: »Na, nu man tau!« –

Herr Nemlich slog dat Bauk up un fung an: »»Wir sind gestern bei der schauderhaft ergreifenden Stelle stehen geblieben, wo der Schulmeister, dem der edle Rudolf die Augen ausgestochen hat, mit dem kleinen Lahmen und der Eule zusammentrifft.«« – »Dat oll Uhlenminsch!« säd dat halfutgewussene Deinstmäten vör sick hen, »ritt de Gören de Tähnen ut!« – »»Still!«« säd Munde. – »Herr Nemlich,« säd de Köster, »nehmen Sie 's nich übel; aber ich betrachte das Buch als eine Belehrung, und nu will mir das nicht in den Kopf herein – nehmen Sie mal an, es ist doch ein stark Stück, daß ein Mensch dem andern die Augen aussticht und doch ein edler Mensch ist. – Was Du nicht willst, daß Dir geschicht, das thu auch keinem Andern nicht.« – »»Ach, Vadding, nu lat dat!«« säd de Kösterfru, »»wi willen hüren, wo 't wider kümmt.«« – »Nein,« säd Herr Nemlich, »das ist mir immer lieb, wenn ich in solcher Weise gestört werde. – Sie müssen nur bedenken, mein lieber Herr Beerbom, daß dieser edle Rudolf ein Fürst ist, und daß er für die ganze Menschheit sich aufopfert, indem daß er so ein grausames Ungeheuer in blinde Nacht versenkt.« – »»Ja,«« säd de Köster, »»is All recht gut, abersten uns' Großherzog is auch ein regierender Fürst und läßt doch die Leute nicht die Augen ausstechen. – Na, man weiter!«« säd hei, denn sine Fru hadd em en Fuck in de Ribben gewen.

Un Herr Nemlich las:

Der Schulmeister machte eine Pause.
Die Eule stieß einen so gräßlichen Schrei aus, daß der kleine Lahme entsetzt auf der steinernen Stufe aufsprang.
Das entsetzliche Geschrei der Eule – »wenn hei s' man dodmaken ded!« säd dat halfutgewussene Deinstmäten vör sick hen – schien die wahnsinnige Wuth des Schulmeisters auf den höchsten Grad zu steigern.
Singe nur – sagte er leise – singe nur Eule – singe . . . Dein Todtenlied. – Du bist glücklich – Du siehst die drei Gespenster – unserer Ermordeten nicht mehr – den kleinen Alten in der Ru–e du Ro–ule – die ersäufte Frau – den Viehhändler. – Aber ich – ich sehe sie – sie kommen heran – sie greifen mich an! – Oh – wie kalt sie sind!

»Fru,« frog dat halfutgewussene Deinstmäten, »singen de Uhlen ok?« – »»Wenn Du noch mal dor mang inredst, denn geihst Du mi ut de Stuw 'rute.«« – »Aber wie natürlich ist dies!« rep Munde ut, as hadd sei dit All mal sülwst mit dörchmakt. – »»Ja,«« säd Vader Köster, »»natürlich ist es sehr,«« as hadd hei ok all mal en halw Dutzend Minschen ümbröcht, un wüßt un, wo 't ded, wenn hei sei mit blinne Ogen vör sick 'rümspäuken sach. – »»Na, man weiter!«« säd hei, denn hei was sick en frischen Fuck von sine Fru vermauden. –

Der letzte Schein der Vernunft des Bösewichts erlosch in diesem Schrei des Entsetzens.
Von nun an sprach der Schulmeister nicht mehr, er rannte umher, er brüllte wie ein wildes Thier und gehorchte nur noch dem Instinct der Vernichtung.

»»Halt!«« säd Vader Beerbom, »»Instinct der Vernichtung! was meint er damit?«« – »Ach, Vatting,« säd sine leiwe Fru, »ein Jeder kann sick jo dorbi denken, wat hei Lust hett. – Süh, dat Du von den Instinct der Vernichtung en annern Begriff hest, as uns' lütt Franz, dat versteiht sick von sülwst; æwer wi kamen jo dorbi nich ut de Städ'.« – »»Nur noch ein Wort, Katharine,«« säd Beerbom un wendte sick an den Vorleser: »»Den ausgezeichneten Herrn Verfasser in allen Ehren; aber es ist mich sehr entgegen, daß er den schauderhaftigsten Bösewicht mit dem Namen ›Schulmeister‹ benennt; es widerstreitet unserm Stand.«« – »Es ist mir im Anfang auch so gewesen,« säd Herr Nemlich, »aber wenn Sie bedenken, daß der Mörder jetzt schon in der Reue ist, und daß er sich bessern kann, und daß er zuletzt noch ein sehr edler Mensch werden kann, und daß er den Namen nur deßwegen führt, weil er, wie es im Anfang des Buches gesagt ist, eine sehr schöne Hand schreibt, so können wir uns dabei beruhigen, indem das doch nur ein bloßer Oekelname ist.« – »»Ja, das ist es gerade, daß der Titel ›Schulmeister‹ als ein Oekelname vermißbraucht wird!«« – »Ne, Vatting,« säd sine Fru, »Du geihst tau wid, Du geihst würklich tau wid, un wi kamen nich wider.« – »»Ja, Vating,«« säd Munde, »»wir müssen und müssen nu weiter.«« – Un de lütten söß Fomilien säden, wenn sei sick grugeln süllen, denn wullen sei sick ok ahn Vatting sine Inwendungen grugeln, un dat halfutgewussene Deinstmäten säd: sei dürwte nicks von de Uhl seggen, un de Herr wull noch vel von den Schaulmeister seggen. –

De oll Köster müßt sick denn nu sacht gewen, hei versprok denn ok den Mund nich uptaudauhn, un dat Vorlesen gung wider; de Klock würd twölw, de Klock würd ein, de Klock würd twei – dunn kunn 't de Köster æwer nich wider uthollen, hei frog, wo 't denn mit dat Middageten stünn, æwer dor kamm hei schön an. – Sine Fru frog em, wat hei so wenig Interess' an de Geschicht nem', dat hei doræwer nich Eten un Drinken vergeten künn. – Un Munde säd, sei hadd dor ok nich an denken künnt, un dat Deinstmäten säd grad'tau: sei güng nich 'rut, sei wull ok weiten, wo de Geschicht uthauen ded. – Tauletzt würd de Utkunft drapen, dat halfutgewussene Deinstmäten süll nah de Kæk gahn un süll Koffe kaken, un sei künnen denn All bi 't Lesen Koffe trinken, un de Köster künn dortau stippen, dat hei wat Fastes in 'n Liw' kreg'. Aewer de Voß was ehr tau klauk. – »Ja,« säd Stin-Durtig, »dat Ji denn widerlesen willt, wenn ick 'rut bün. Ne, so geiht 't nich los! – Munde möt ok mit,« denn de Racker hadd dat in dat richtige Gefäuhl, ahn Munde würd Herr Nemlich nich lesen.

So müßt denn un Munde als Sekerheits-Pand för dat halfutgewussene Deinstmäten in de Kæk an den Koffepott stahn, bet de Koffe farig was. – Un nu stippte de Köster, un Herr Nemlich las ahn alle Stürung bet in den deipen Schummerabend herin. – Mit einem Mal sprung Munde up: »»Herr Pastohr kommt!«« – Herr Nemlich klappte dat Bauk tau, de Köster un de ganz Gesellschaft flog in Enn', un de Herr Pastur kamm in de Dör 'rin: »Guten Abend! Ich höre so eben, Herr Nemlich sei hier bei Ihnen. – Ach, da! – Guten Abend! – Ich habe einen Brief an Sie abzugeben von unserm Gutsherrn, Herrn Groterjahn. Hier! – Er hat mich mit dem Inhalt desselben bekannt gemacht. – Der Brief wird Ihnen gewiß viele Freude machen, aber er legt Ihnen auch gewisse Verpflichtungen auf, bei denen ich mich in Ihrer Stelle etwas bedenken würde.« – »»Wollen Herr Pastor sich nicht ein Bischen setzen?«« säd Vader Köster un schow de Lehnstaul taurecht. »»Besorg' doch en Bischen Licht,«« säd hei tau Munde. – »Oh, nein, lassen Sie!« säd de Paster tau Munde ehre Freud', denn ehr grugte, in 'n Düstern allein 'rut tau gahn. – »Was haben Sie denn da?« frog hei wider un langte nah dat Bauk. – »»Oh, es ist ein Buch eines gewissen Herrn Verfassers, mit Namen Eugehn Züh, welches sich die Geheimnissen von Paris benennt, Herr Nemlich lies't uns das vor,«« säd Beerbom, »»es ist sehr schön.«« – »Es ist sehr schön!« säd de Kösterfru. – »»Reizend,«« säd Munde – dit ßackermentsche Wurt hadd sei ok all von Herrn Nemlichen lihrt, kann ok sin, dat sei mal in Treptow oder Nigen-Bramborg tau 'm Besäuk west was, denn dor is Allens ›reizend‹, ok en Gräfniß, wenn 't man mit vele Kräns' un mit 'ne fierliche Likenred': ›Eingetreten in des Kirchhofs stille Räume . . . .‹ begahn ward. – »Ich kenne das Buch nicht,« säd de Paster un läd 't up den Disch. – »»Oh, Herr Pastor,«« föll Herr Neulich mit groten Swung in, »»das müssen Sie lesen, der Verfasser geht noch über den großen Franzosen Dumas, eine Spannung wechselt immer die andere ab, der Mensch kommt gar nicht zur Besinnung, und als ich's zum ersten Mal durch hatte, bin ich drei Tage in Unruhe herumgelaufen wegen der schauderhaften Slechtigkeit der menschlichen Natur, denn dies ist das Thema.«« – »Dann les' ich's gewiß nicht,« säd de Paster en beten sihr käuhl, »die Verdorbenheit der menschlichen Natur brauchen wir nicht erst in Büchern aufzusuchen.« – »»Ja, aber Herr Pastohr,«« säd Vader Beerbom, de glöwte, hei müßte Herr Nemlichen en beten unner de Arm gripen, »es dient doch sehr zur Belehrung.«« – »Mein lieber, alter Beerbom,« säd de Paster un kloppte den Ollen fründlich up de Schuller, »in Ihrem Alter schadet diese Art von Büchern nicht mehr so sehr viel, aber für die Jugend ist sie gefährlich; ich möchte meinen Kindern das Buch nicht in die Hand geben, wenn es so wirkt, wie Herr Nemlich sagt. – Nun, guten Abend! Ich will noch meinen Spaziergang abmachen, das Wetter ist jetzt besser geworden. – Guten Abend!« Dormit gung hei. –

»»Das glaub' ich sacht!«« säd Herr Nemlich, as de Paster ut de Dör was; »»daß seine Jungs nichts davon verstehen werden, ist mir sehr klar, denn bei der Methode, die er gebraucht, da lernen sie nichts als Lateinsch und Griechsch und Mathematik und so was; von der allgemeinen menschlichen Bildung ist nicht die Rede. Da frage ich neulich seinen Fritz, was er zur Unterhaltung lesen thäte, da sagt der Junge: den Robinson. – Ein vierzehnjähriger Junge den Robinson! – Aber ich vergesse meinen Brief. – Liebes Fräulein, theure Rosamunde, ein bischen Licht; aber Sie grauen sich, ich werde Sie begleiten.«« – De oll Köster protestirte dor so halw gegen, æwer de Beiden wiren all ut de Dör, un nu würd dor in de Kæk en lütt Kapittel von Bildung achter 'n Füerhird afhollen, wat Munden ehre Backen en beten roder as gewöhnlich upfarwt hadd, as sei endlich mit Licht herinner kamm. –

Herr Nemlich las sinen Breif; sine Ogen würden ümmer gröter, hei sprung up: »Nein dies ist . . . .,« hei sett'te sick wedder dal: »Nein dies ist . . . .« – »»Was? Wat?«« frog dat dörchenanner; Herr Nemlich antwurt'te nich, hei las sinen Breif unner allerlei Wunnerwarken tau Enn', dunn sprung hei up un deklamirte in de Stuw' herümmer: »Das sag' ich man! Das sag' ich man! – Mein Talent, meine Kenntnisse, meine Bildung, sie kommen doch zuletzt zur Geltung. – Oh, der Herr Pastohr! – Ja, der hat mich nicht erkannt; was sagte er? Er würde sich an meiner Stelle erst bedenken: – Ich bedenke mich gar nicht, ich nehm's an! ich nehm's an!« – »»Ach,«« säd de Kösterfru, »»Sei hewwen gewiß de Städ' as drüdde Hülpslihrer tau Zwiebelsdörp kregen,«« un dorbi kek sei Munde an, un Munde was ganz blaß worden, un dat arme Kind folgte de Hänn' in den Schot, un ehr was tau Maud', as wiren alle Gnaden von unsern Herrgott unverdeint up ehr utgaten worden, denn Munde was trotz Eugehn Züh un Bildung en hartensgaudes Mäten blewen. – »Nein mehr, viel mehr!« rep Herr Nemlich un stellte sick midden in de Stuw': »ich habe einen Ruf nach Konstantinopel gekriggt!« – »»Gott sall mi bewohren!«« rep de Kösterfru, »»dat is jo woll bi den Türken.«« – Un Munde ded ehr Hänn' utenanner un kek em unseker an; ehr wir Zwiebelsdörp leiwer west. – »Na, nu aber sagen Sie, was das ist,« säd Beerbom. – »»Ich soll mit dem Herrn Rittergutsbesitzer Groterjahn und seiner Familie nach Konstantinopel reisen und in die umliegenden Gegenden, ich soll ihnen da Alles erklären und dem jüngsten Sohn, Paul, auf der Reise Unterricht ertheilen, damit sein Bildungsgang nicht unterbrochen wird.«« – »Das ist aber ein großes Glück,« säd de Köster, stunn up un schüddelte Herr Nemlichen de Hand, üm em tau gratuliren, un wenn Herr Nemlich in desen stolzen Ogenblick üm Munde ehre Hand anhollen hadd, de oll Köster hadd ›ja‹ seggt. – »»Wat krigen Sei dorför?«« frog de Kösterfru, de mihr för dat Praktische was. – »Ich kriege freie Reise, freie Zehrung und alle Tage 10 Sgr. für meine Extra-Ausgaben, als Wäsche, Cigarren u. s. w.« – »»Und was haben Sie dagegen zu leisten?«« frog de Köster. – »Also erstlich die Erklärung der Städte und Gegenden, dann den Unterricht von dem jungen Herrn, dann die Aufsicht auf das Gepäck, das Billetauslösen auf der Eisenbahn, Vorlesen bei der gnädigen Frau Groterjahn, wenn's Regenwetter ist, oder ihre Nerven abgespannt sind, Feueranmachen für Cigarren und Pfeifen, und sonst noch kleine Bestellungen ausrichten.« – »»Na, hören Sie,«« säd de Köster, »»da haben Sie denn aber auch vollkommen Ihre Last mit. Das Andere ginge All; aber das Vorlesen bei ihr, das is en beswerlich Stück. Ich kenne ihr, sie hat zu viele Ideen. – Abersten wenn All das auch wär', bedenken Sie auch, daß Sie mit Ihrer Reise wegen Ihrer Bewerbung um die Stelle in Zwiebelsdörp in einen Nachtheil kommen können? Unsere geistliche Regierung wird Ihnen nicht nach Konstantinopel nachflöten.«« – Munde kek em recht trurig an, as wiren all ehr Utsichten up ehr lütt, bescheiden Glück æwer Nacht verhagelt. – Aewer – Du leiwer Gott! – en jungen Minschen stiggt so wat tau Kopp, un Herr Nemlichen was de Reis' all mit vulle Utrüstung, mit Aewertrecker un wull'ne Halsdäuker un warme Decken, in den Kopp treden un hadd sick dor ›zweite Klasse für Raucher‹ behaglich in 'ne weike Eck 'rin sett't, un nu süll hei upstahn un nah Zwiebelsdörp gahn un dor Kinner lihren? – Dat was nich tau verlangen, un wenn Munde ok noch so trurig utsach. – Hei redte also noch vel von de groten Verhältnissen, in de hei dörch de gebildte Groterjahnsche Fomili kamen würd, un dat Ministerium würd woll tau weiten krigen, dat hei wegen sine utgeteikenten Kenntnissen tau so en vörnehmem Posten beraupen wir, un dat hei stark doran denken ded, de lütten Hülpslihrer-Städen mit en grotorigen Sprung tau æwerhüppen un vörlöpig up en recht gauden Kanterposten los tau gahn. Un as em Munde bi sinen Afschid ut de Dör lüchten ded, gaww hei ehr so 'n fixen Ströper-Kuß un flustert ehr tau: »Was meinst Du?« – denn wenn de Köster nich dorbi was un in sine Breiw' nennte hei sei all Du – »was meinst Du zu dem alten Müschen seine Stelle; er wird schon alt, und wenn ich sie kriege, dann . . . . für die standesgemäße Einrichtung ist auch schon gesorgt: Herr Groterjahn giebt mir nach der Reise ein großartiges Duzöhr. – Das behalt für Dich, da will ich später Deinen Vater mit überraschen.« –

Munde gung mit beklemmten Harten in de Stuw' taurügg, un hei gung in 'n Düstern nah Quistörp tau un redte lud' mit sick sülwst von den groten Christoffer un satt hoch tau Pird', bet hei tauletzt in en Grawen föll, wat em in so wid afkäuhlen ded, dat hei tau Hus sinen Prinzipahl sine eigenen Utsichten vörstellig maken kunn. –

De oll Semmlow was en gaudmäudig Mann, un as em Herr Nemlich versprok' en gauden Fründ von sick in sine Städ' tau stellen, makte hei wider keine Inwendungen, ok dunn nich, as em Herr Nemlich anmauden was, den Fründ glik antaunemen un em sülwst biher mit uttaufaudern, denn hei müßte noch för sine grote Upgaw' hellschen vele Studien – so säd hei – maken.

Den sülwigen Abend schrew hei an Herr Groterjahnen: ja, hei wull, wir mit Allens taufreden un bedung sick blot noch expreß 'ne gebildte Behandlung ut. – Den annern Morgen müßte de Jung' mit de scheiwen Steweln den Breif up de Post bringen, Herr Nemlich makte ›Studien‹, un stats de Kinner tau lihren, lihrte hei sick sülwst; Eugehn Züh kek em as ewige Jud', den hei noch nich kennte, woll sihr leiwlich an, æwer för ditmal müßte de Mann sick gedüllen. Hei verföll nu natürlich tauirst up de Landkort. »Hir Meckelnborg, Quistörp,« säd hei; denn wenn hei mir sick sülwst redte, redte hei Plattdütsch, ut pure Ökonomi, hei brukte sine hochdütschen Kräft nich för sick sülwst aftaustrapziren, hei wüßt jo, hei kunn. – »Hir Berlin – Bennewitz is all in Berlin west – oh, Bennewitz, Du jammerst mi! – hir Dresden, Königreich Sachsen; Prag – wat is noch in Prag? – Prag? – Ach so! Prager Studenten. – Wien – ach, Wien, ›'s giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien!‹ – Triest – hir geiht 't los – Adriatisches Meer – Korfu – wo is Korfu? – Nah Korfu sünd wi up den Seminor gor nich kamen – ah, hir; un nu geiht 't hir 'rüm« – dormit sus'te hei üm dat Kap Matapan 'rümmer, dat em de Hor up den Kopp simmen deden, »un hir,« säd hei, »liggt Konstantinopel!« un sett'te sinen Finger up dat Flag mit so 'n Gewicht, as sett'te hei sinen Faut up den Nacken von den Erbfind von de ganze Christenheit, up den groten Soldan sülwst. As hei sick hir mit sine Gedanken en tidlang 'rümmer drewen hadd, was hei so verstännig, wedder an de Rüggreis' tau denken, de hei æwer Smyrna un Athen un Venedig inslog. – As hei in Athen ankamen was, rep hei: »Dunnerwetter, hir in Athen möt öltlings mal wat passirt sin! – Aewer wat denn?« – Hei lep hen un halte sin Geschichtsbauk, ›kleine Weltgeschichte für Töchterschulen von Friedrich Nösselt, Breslau 1834, sechste Auflage;‹ hei slog hen un her, kunn æwer up den Sturz ok nich finnen, wat hei söchte. – »Na,« säd hei, »das würde denn Gegenstand meiner Studien sein.« – Hir möt nu Einer woll beachten, dat hei hochdütsch mit sick reden ded; hei ded dat ut grote Hochachtung för dat Wurt ›Studien‹. –

As hei mit de Landkort farig was, langte hei sick sin Geographi-Bauk von Cannabich von sin Eten-Spind 'runner, wo em Fru Semmlow'n ümmer tau Tid en halw Pund Botter un en halw Brod 'rinner leggen let, dat hei Frühstück un Vesperbrod doran hewwen süll, flog Konstantinopel up un fung nu irnstlich an utwennig tau lihren: »Konstantinopel, von den Türken Stambul, auch Istambol genannt, ist die Hauptstadt des türkischen Reichs; sie hat 6–700,000 Einwohner, genau weiß man das nicht – 6–700,000 Einwohner, genau weiß man das nicht – genau weiß man das nicht.« –

So studirte hei un den utgeslagenen Dag lang, bet 's Abends Korl Bennewitz kamm, de em bi Herr Semmlow'n aflösen süll. – Na, un würd denn vel vertellt, von sine grote Reis', von sine Leiw' tau Munde, de Korl Bennewitz all eben so gaud utwennig wüßte, as hei Konstantinopel, un von de Studien, de hei noch maken müßte. As de Red' bilöpig up Athen un Griechenland kamm, säd Korl Bennewitz, hei hadd sine Bäuker mitbröcht, un dor wir de ›Olymp‹ mit unner ›oder Mythologie der Aegypter, Griechen und Römer, zum Selbstunterricht für die erwachsene Jugend und angehende Künstler, von Petiscus, Professor;‹ wenn hei em dormit deinen künn, nich mihr as girn; dor wiren ok Biller in. – Dat würd denn nu mit Dank annamen, un Herr Nemlich lihrte nu ümschichtig ut den lütten Cannabich, ut den lütten Nösselt un ut den lütten Petiscus, un 't gung ganz glatt; blot wenn de lütt Petiscus an de Reih' kamm, un hei de Biller besach, kregen de irnstlichen ›Studien‹ en lütten Knick, un sine Gedanken swewten æwer den dreckigen Weg, wo sick de Jung' all de Steweln up scheiw lopen hadd, nah Groten-Barkow in dat Kösterhus 'ræwer, denn bi dat Bild von de Minerva in den lütten Petiscus müßte hei ümmer an Munde in den Kösterhus' denken, wegen de grote Ähnlichkeit tüschen de beiden. – Dat heit – verstah mi hir Einer recht! – blot de Gesichter wiren ähnlich, nich de Kledagen un de Utrüstung; denn Munde gung nich för gewöhnlich mit Helm un Sper un Schild in den Hus' herümmer un drog ok en ordentlich Kled, wat sei sick sülwst makt hadd, denn sei hadd Snidern lihrt, wat ok mit de Göttin tausam stimmte, denn in den lütten Petiscus stunn utdrücklich, ›daß sie die Kunst des Webens, Nähens und Strickens lehrte;‹ un ok de Uhl an ehre Sid stimmte, denn Herr Neulich brukte sick blot dat halfutgewussene Deinstmäten mit den rugen Kopp un de groten, runnen Ogen vörstellig tau maken, un de Uhl was farig. –

So kamm denn nu de Tid tau sine Afreis' ümmer neger; den Dag æwer lihrte hei sick utwennig, un den Abend disputirte hei mit Korl Bennewitzen æwer sine ›Studien‹, denn hei hadd ok man, as Schiller seggt, en korten Darm; wat hei den Dag æwer tau sick namen hadd, müßte hei 's Abends wedder von sick gewen. – Hei was öfter mal nah den ollen Köster Beerbom 'ræwer lopen un hadd Munde besöcht, æwer ümmer man up de Uhlenflucht; nu æwer, an einen Sünndag, makte hei 'ne längere Vesit un namm Afschid. Munde was sihr trurig, wegen de Afreis' un wegen de Utsichten up Zwiebelsdörp, sei let sick 't æwer nich marken, dormit dat sei sine Freud' nich vergällen wull. De oll Köster æwer un vör Allen de Kösterfru, de hellschen prick wüßte, wo de Has' lep, drängten bi den Afschid dorup, dat hei bi den Paster Adjüs seggen, un sin Gedächtniß bi em upwarmen süll, dormit hei wegen Zwiebelsdörp nich in Vergetniß kem', wenn alle bi Herr Groterjahnen un sine vörnehmen Bekanntschaften angeschirrten Strängen riten süllen. –

Herr Nemlich küßte nu den Köster un sine Fru un de söß lütten Fomilien un tauletzt ok Munde, un de Köster ded hüt dorgegen keine Insprak, woll ut Erbarmen mit sin Kind, denn Munde weinte bitterlich un stamerte mäuhsam de Würd' herut: »Schreib' auch mal.« – Sei hadd in ehre Weihdag' ehren Vader ganz ut de Obacht laten un nennte em ›Du‹ – Herr Nemlich versprok dit un bedrog sick in 'n Ganzen sihr gefaßt. –

Hei gung nu tau den Herrn Pasturen un säd, hei wull sick nu bi em empfehlen, denn æwermorgen güng de Reis' los, un morgen müßte hei noch packen, un hei wull em bidden, dat hei för em bi 'ne paßliche Städ' – von de Hülpslihrer-Städ' in Zwiebelsdörp säd hei nicks – sine Försprak günnen süll. – »Also,« säd de Paster, »wollen Sie wirklich die Reise machen. – Haben Sie sich nun auch hinlänglich klar gemacht, was man für Ansprüche an Sie erhebt, und werden Sie denen genügen können?« – Dat was denn nu jo 'ne rechte dæmliche Frag' von den Paster: Herr Nemlich hadd drei Wochen in einen Ritt utwennig lihrt, un nu süll hei noch nich mal ›genügen‹! – Herr Nemlich fäuhlte sick denn ok sihr kränkt un säd sihr bestimmt: »»Herr Pastohr, Sie können mich fragen, wo Sie wollen, von Venedig, von Athen, von Ithaka, von Ulissessen, von Periklessen, von Themistoklessen un Alcibiadessen; z. B. von Konstantinopel, wo ich mit angefangen habe, und was schon über drei Wochen her ist: Konstantinopel, von den Türken Stambul, auch Istambol genannt, ist die Hauptstadt des türkischen Reichs; sie hat 6–700,000 Einwohner, genau weiß man das nicht – genau weiß man das nicht.«« – »Lassen Sie! Lassen Sie!« säd de Paster un grifflachte so 'n beten, »das kommt ja auf die Frage: wie hoch ist der Berg Sinai? hinaus. – Ja, das ist Alles recht gut; aber es werden wohl viele Fragen an Sie gerichtet werden, die Ihre Bücher nicht beantworten.« – »»Herr Pastohr,«« säd Herr Nemlich, »»wenn Sie ein Buch haben, wo das drin steht, so bitte ich Sie, mir das zu leihen, ich will's sehr in Acht nehmen. Ich lerne das All«« – un dorbi kamm hei ganz up sinen Schaulkameraden, Jochen Klæhnen, sine Sprüng', denn, as wi seihn hewwen, de lihrt ok Allens. – Up Jochen Klæhnen, fürcht ick, is in de Ort keinen rechten Verlat; æwer up Herr Nemlichen sett ick en grot Tauvertrugen, denn dat heww ick ümmer seihn: so 'n jungen, upgeweckten Semerist, wenn de man blot en insläg'sches Bauk hett, denn wohrt dat nich lang', denn weit hei de ganze Wissenschaft utwennig. – So 'n Bauk hadd nu de Paster nich, säd æwer, hei wull bi Zwiebelsdörp an em denken, un Herr Nemlich säd nu noch allerlei von hogen Dingen, säd tauletzt adjüs un gung nah Quistörp.

Unnerwegs brok hei æwer in en Sülwstgespräk ut: »Dat is nu so! – dor sitt hei nu den ganzen Dag un studirt; æwer von dat, wat würklich interessant is, weit hei nich de Spur – nich mal Eugehn Züh kennt hei: – na, gaudmäudig is hei, blot sihr afsprekend. – Aewer dat hett för nicks Höheres Interess', wenn dat de ollen, dummen Buren Sünndags wat vörpredigt hett, denn glöwt dat, nu is de Welt farig!« 

Arme Paster! möst Di dat æwer von so 'n Mann as Herr Nemlich gefallen laten, worüm büst Du, gegen em hollen, so einfoltig! –

Den tweiten Dag nahher satt Herr Nemlich up de Post un führte nah Rostock. Munde hadd em noch vörher dörch dat Uhlenküken von Deinstmäten en fründlichen Breif schickt; æwer hei hadd tau vel mit Packen un Besorgen tau dauhn, as dat hei sick vel dormit afgewen künn. – Nu up den Postwagen halte hei em wedder 'rut un säd still vör sick hen: Munde wir doch en gaud Mäten, un säd lud' in 'ne Ort Begeisterung: »Munde for ever!« – »»Speak You english?«« frog en langen, drögen Herr, mit en Gesicht as en glattrasirten Swinkopp, de em gegenæwer satt. – »Nein – ich – ich sagte man so!«