Dörchläuchting/Kapittel 1
Wo dat tau Nigen-Strelitz up den Sloß späuken ward. – Wat 'ne Rodump is. – Wo Dörchläuchten mit sine Christel-Swester dörch sine Staaten reis't. – Wo Sachtleben sin Wallach inspannt ward, un de Kammerdeiner Rand Dörchläuchten tau 'ne Bellmandür anstift. – Dörchläuchten set't mit einen Blick ut dat eine Og' 'ne Staatsakschon in't Wark. – Tau Nigen-Bramborg sall 'ne nige Paleh bugt warden, un sei ward ok bugt. – Wer Dörchläuchting eigentlich was.
In dat Johr 1700 un so un so vel satt an einen Maidag gegen Taubettgahnstid Dörchläuchten von Meckelnborg-Strelitz, Adolf Fridrich, de virte sines Namens, mit sine leiwe Swester, de Prinzeß Christel, up sinen Sloß tau Nigen-Strelitz tausam un vertellte sick mit ehr wohrhaftige Späukgeschichten, dulle Ding', de kein Minsch glöwen würd, wenn sei nich würklich passirt wiren; un sei seten dor un grugten sick, Dörchläuchten Adolf Fridrich am düllsten.
Dunn kamm dörch den stillen Frühjohrs-Abend äwer den Zierker See en Ton heräwer, en gruglichen Ton, so'n Ton, as blot dat niderträchtigste Späuk sick utdenken kann, wenn't de armen Minschen bet in de grawe Grund verfiren will. Lang un dump treckte sick de Ton von widen her äwer ganz Nigen-Strelitz, un de beiden hogen Herrschaften wüßten't nich, kamm hei baben ut de Luft oder unnen ut den Irdbodden. 'T was ok ganz egal, denn't was glik gruglich. – Dörchläuchten, Adolf Fridrich IV. bewerte an Hän'n un Fäuten, un de Prinzeß Christel, de en hellsch resolwirtes Frugenstimmer was, hadd noch so vele Besinnung, dat sei 'ne sülwerne Klingel tau faten kreg un Storm lüden würd. – Worüm sei dat ded, wüßt sei sülwst ok nich, äwer't kemen doch Minschen tau Hülp. – Kammerdeiner Rand un Kammerjunker von Knüppelsdörp stört'ten in de Dör un frogen woso? un woans? – Dat wüßten de beiden hogen Herrschaften äwerst ok nich, denn't was jo en Späuk, un wer weit wat von en Späuk? Prinzeß Christel hadd äwer noch so vele Besinnung, dat sei de Beiden up en Staul dal winken ded, un so seten sei denn ehre Vir un keken sick stillswigend an, un Keiner wüßt, wat eigentlich los wesen ded, blot dat sei Dörchläuchten bewern segen. – Mit ein Mal äwer kamm de Ton wedder, un as hei so lang un dump äwer Nigen-Strelitz verklingen würd, höll sick Adolf Fridrich IV. de beiden dörchläuchtigsten Uhren tau un rep: »Dor is 't wedder!« – Kammerjunker von Knüppelsdörp namm den Kammerdeiner Rand dat Wurd vör den Mun'n weg, wegen de meckelnbörgsche Rangordnung, un säd: »Dörchläuchten, das sein die Rodump.« – Un de Prinzeß Christel hadd noch so vele Besinnung, dat sei frog, wat dat wedder för 'ne nige Ort Späuk wir. – Un de Kammerjunker säd, en Späuk wir dat gor nich, dat wir en Vagel, de sick af un an den Spaß maken ded, den Snawel in den Sump tau steken un denn los tau bröllen, üm Lüd' grugen tau maken. – Wat hei recht hadd, weit ick nich, äwer weiten kunn hei 't, denn hei was ok Jagdjunker. – Dörchläuchten trugte em äwer nich un säd, as hei sick en beten besunnen hadd: »Alle gauden Geister lawen Gott den Herrn! un Rand, Du slöppst des' Nacht bi mi in minen Kabinett.« – Dormit gung hei.
Prinzeß Christel satt nu noch en Strämel mit den Kammerjunker tausam un äwerläd sick mit em de Frag', wat sei dese Nacht för Middel gegen dat Späuk bruken un wen sei bi sick slapen laten süll, denn ehr Kammerjumfer, Korlin Soltmanns, wir en oll äwerglöwsches Talk, un sei kamm tau den Sluß, dat sei am besten ded, wenn sei sick för dese Nacht dat Schürmäten Wendula Steinhagens inventiren würd. – Wendel was nämlich 'ne hellsch forsche Perßohn, de sick vör'n Deuwel nich fürchten ded, sülwst nich vör Dörchläuchten, denn sei hadd mal tau Dörchläuchten seggt: »Je, Dörchläuchten, Sei! – Maken S', dat S' mi ut den Weg kamen!« un hadd vör em den Bessen in de Höcht böhrt. – –
De beiden hogen Geswister hadden nu in Randten un Wendula ehren Schutz de Nacht ruhig henbröcht un seten den annern Morgen bi't Frühstück un drunken Schockelohr. – Dunn gaww Dörchläuchten sine sonderbor deipen Gedanken taum Vörschin un säd: »Christel-Swester, Du büst en Frugenstimmer un Du weißt, ick gew nich wat dorup, äwer Du büst ut unser Dörchläuchtigstes Hus, un derowegen un in der Teilen will ick Di mit mine Regirungsmaßregeln in Kenntnis versetten. – Weitst wat Nigs? Ick bug' mi up en schönes Flag in mine Staaten en niges Paleh.« – »»Dauh dat,«« säd sei, »»Dörchläuchting! Du büst jo Herr von dat Ganze – wo hau't dat äwer ut mit dat Geld?«« – »Is mi ok all infollen,« säd Dörchläuchten, »äwer wotau heww ick denn mine Landdrosten? De möten mit Holt un Stein Rath schaffen, un de Handwarkers känen täuwen, denn es ist unerhört, daß Serenissimus Strelitziensis sich unter seiner Nase spuken lassen soll. – De dumme Kammerjunker seggt frilich: ›das sein die Rodump‹ – wat is äwer 'ne Rodump? Ick glöw Allens; äwer dat ick so'ne Erklärung glöwen sall, kann Einer von mi in mine Eigenschaft as regirende Herr nich verlangen. – Rand,« säd hei tau sinen Kammerdeiner, »Jochen Bähnhas' sall anspannen, de goldne Kutsch, drei Lakayen achter up un de beiden Löpers vörn weg; de Kutscher un de Lakayen sälen ehre Staatsmondirung mit de goldnen Tressen antrecken, un de beiden Löpers, Halsband un Fleischfreter, sälen den nigen Blaumenhaut ut Paris upsetten – à la Pompadour,« säd hei bi Sid tau sin Swester – »denn ich reise durch meine Staaten.« – »»Je, Dörchläuchten,«« säd Rand, »»dat ward woll nich gahn, denn uns' oll Wallach, de up de Bisid geiht, hett dat Spatt so dägern, dat hei keinen Bein vör den annern setten kann.«« – »Was scheert uns der Wallach!« rep Dörchläuchten in de grötste Zornigkeit. »Wenn unser Wallach krank ist, denn gehst Du zu dem Ackerbürger Sachtleben und leihest uns eins von seinen Pferden.« – »»Je, Dörchläuchten, hei giwwt en uns nich; de Mann is up Stun'ns in de hillste Meßführer-Tid, un denn steiht em dat nich tau verdenken.«« – »Du gehst, Rand; wir sind regierender Herr.« – Un Rand gung, un Sachtleben gaww sinen ollen stiwen Brunen her tau dat Paradenfuhrwark. –
Jochen Bähnhas' höll mit de goldne Kutsch vör de Dör, de drei Lakayen hackten ein achter den annern achter up, de beiden Löpers swewten de Strat entlang, Rand satt up den Buck, un Dörchläuchten mit sin Christel-Swester seten in de Kutsch. – »Wohen?« frog Jochen Bähnhas'. – »»Ümmer grad' ut,«« säd Rand, »»äwer Stargard weg bet an uns' Grenz; äwer jo nich 'räwer äwer de Grenz, denn wi bereisen blot unsere eigenen Staaten.«« – Un Jochen Bähnhas' führte dörch Stargard un dörch Fredland bet an de preußsche Kawel un törnte dor de Pird': »Prr, öh ha! – Hir is't tau En'n!« – Un Dörchläuchten befohl, sei wullen nu mal gegen Morgen äwer Woldegk reisen, un as sei achter Woldegk nah Wulfshagen kemen, dunn dreihte sick Kutscher Bähnhas' wedder up de Mähr üm un säd: »Rand, nu is't wedder al, wider geiht 't nich.« – Un Prinzeß Christel, de dit hürt hadd, säd: »»Dörchläuchting, dit is dat irstemal, dat ick so expreß dörch unsere Staaten reis'; ick hadd doch nicht dacht, dat dat so'n kort En'n wir.«« – »Christel,« säd Dörchläuchten, »Du büst en Frugenstimmer un hest keinen Verstand dorvon, wat meinst Du woll, wat noch Allens gegen den Middag tau liggt? Feldbarg un Mirow un Förstenbarg, dat liggt noch all in mine Staaten, un denn reckt sick dor achter Mirow noch en Zippel in dat Swerinsche 'rinne, de kann sick allentwegen seihn laten.« – »»Ne, Dörchläuchten,«« säd Rand, de dit hürt hadd, »»tau'n Seihnlaten is de Gegend just nich, denn dor würd Sei de Sand doch eklich in de Ogen stöhmen, un dat möt ick weiten, denn ick bün dor in de Gegend bürtig.«« – Un Dörchläuchten argerte sick äwer Randten sinen dummen Snack un kek ut de goldne Kutsch 'rut un rep: »Jochen Bähnhas', nah Hus! Un morgen führen wi in de Förstenbarger un Mirowschen Dannen.« – Un dat geschach grad' so, as Dörchläuchten dat vörut seggt hadd, denn hei was en forschen Regent, un wenn hei einmal seggt hadd: »Ick segg!« denn hadd hei 't seggt. – Un den annern Dag führten sei bet achter Förstenbarg nah Dannenwalde, un as Rand sick nah den Wagenslag 'rüm bögte un säd: »»Dörchläuchten, nu sünd wi wedder so wid,«« dunn würd Dörchläuchten falsch un rep ut den Wagen 'rut: »Wesenberg!« – womit hei sick trösten wull, äwer hei kamm trotz Wesenbarg in en vullständig ›unbefriedigten‹ Taustaud nah Nigen-Strelitz taurügg, un Rand un Christel-Swester stunnen up en Corydon tausam un schüddelten beid' mit den Kopp un frogen sick: »Wo dit woll ward?« – Un ut Morgen un Abend würd de drüdde Dag, un Dörchläuchten regirte dese Nacht nich, denn hei slep. Rodumpen leten sick nich hüren, un all dat Späuk, wat süs in den Sloß tau Nigen-Strelitz sin Wesen bedrew, hadd för dese Nacht 'ne annere Anstellung kregen. –
Den annern Morgen kamm de Kammerdeiner Rand 'runner tau de Prinzeß Christel un säd: »Gott sei Dank! dese Nacht hewwen wi rauhig slapen un in Freden förfötsch weg regirt, un hüt führen wi gegen den Westen tau nah Nigen-Bramborg, denn sünd wi mit uns' ganzes Reich dörch.« – Un Prinzeß Christel säd: »»Dat gew' de leiwe Gott! – Denn kriggt hei Rauh, denn hei is en tau forschen Regent.««
Un drei Stunnen dorup führten sei äwer den Dannenkraug bi Nigen-Bramborg, un wil dat Sachtleben sin oll Brun nich mihr kunn un von den Dannenkräuger sine Mähren ein inspannt warden müßt, gung Dörchläuchten en beten up un dal vör de Dör un kek äwer den schönen See heräwer in dat Brodasche Holt un säd tau sin Christel-Swester up Hochdütsch – denn de Kräugerfru stunn dorbi, un hei müßt ehr de herzoglichen Ihren erwisen –: »Durchlauchtigste, was meinst Du? – Wenn wir uns da drüben über den See ein ›Belvedere‹ erbauten?« – Prinzeß Christel wull wat seggen, äwer Rand sprung vörtau un säd: »»Dörchläuchten, Sei hewwen ümmer Recht, 'ne Bellmandür möt wi hewwen! – Alle hogen Herrschaften hewwen 'ne Bellmandür, un wi allein nich!«« – Un Dörchläuchten säd: »Rand hett Recht.« Un so führte hei nah Nigen-Bramborg 'rinne. –
As hei in dese Parl von sin Reich 'rinne kamen un up den Mark ankamen was, rep hei ut de goldne Kutsch 'rute: »Rand, Jochen Bähnhas' sal hollen!« un dormit steg hei mit sin Christel-Swester ut den Wagen un Rand vörn 'runner von den Buck un de drei Lakayen achter 'runner von den Tritt; de beiden Löpers, Halsband un Fleischfreter, verpust'ten sick. – Un dunn säd Dörchläuchten, Adolf Fridrich IV.: »Dies gefällt uns, und hier wollen wir uns ein Palais bauen!« – Dörchläuchten Christel-Swester wull wat seggen; äwer Dörchläuchten, de regirende Herr, brok ehr dat Wurd vör den Mund af un säd: »Dörchläuchten Christel, was wollen Sie mehr? Sind Sie unvergnügsam? – Sehn Sie, Hochsie –« denn dor stunnen vör den Ogenblick allerlei ›untertänigste‹ Unnerdahnen, de sick frilich man as lütte Stratenjung's utwesen, äwer Dörchläuchten müßte derowegen doch mit sine Swester Hochdütsch reden – »sehn Sie, dort t'Enns dem Rathhause wird's gebaut werden.« Un hei besach sick dat Rathhus von hinnen un vörn, un dat Rathhus let sick ok beseihn, denn 't kunn sick allenthalben seihn laten, indem dat in sine Buort utsach, as wenn dat vör langen Johren ut 'ne Wihnachtspoppenschachtel namen wir, un wir up den Mark von de Vödderstadt Nigen-Bramborg henstellt, dat Magistrat un Börgerschaft dor en beten mit spelen wull. – Un Prinzeß Christel säd tauletzt ok: »Cela me convient! Un, Dörchläuchting, Du bugst dat Paleh mit en por Flügeln, un ick treck denn in den einen.« – »»Dat wardst Du woll bliwen laten, Christel-Swester,«« säd Dörchläuchten und dreihte sick üm, »»nimm Di nicks vör, denn sleiht Di nicks fehl! Ick will in desen nigen Paleh den ollen Wiwerkram nich hewwen, den ick in Nigen-Strelitz heww. – Rand,«« rep hei, »»gah mal tau de beiden Burmeisters, un Ji,«« säd hei tau twei Lakayen, »»raupt mi mal de Rathsherrn hir her; ick let sei hirher tausamen raupen, Ich, der regierende Herr. – Du bleibst hier,«« säd hei tau den drüdden Lakayen, »»wir wollen uns nicht ganz von Dienerschaft entblößen.«« – Un somit gung hei mit sine Christel-Swester up un dal un regardirte gor nich dorup, dat sin Swester de Unnerlipp lang hängen let, un de Lakay tüffelte achter her. –
Un de beiden Burmeisters un de vir Rathsherrn kemen, un Dörchläuchten säd ehr sine sonderbore Intention, de hei hadd, dat hei sick hir up ehren Mark 'ne Paleh bugen wull, un nah ollen, ihrwürdigen Herkamen makten sei einen deipen Diner, un de irste Burmeister wull eben von de hoge Gnad' reden, as de jüngste Rathsherr, de noch nich dat Swarte unner den Nagel von Takt hadd, vorstellig makte, dat dat doch Schad' wir, den groten, schönen Mark so tau verbugen, un dat doch ok de Stadtrepresentanten irst dornah taum wenigsten quanswis' fragt warden mußten. Dunn kek em äwer Dörchläuchten blot mit dat ein von sine fürstlichen Ogen stramm in dat Gesicht, dreihte sick üm un fläut'te de Melodi: ›Marlborough s'en va-t-en guerre,‹ un dese dörchläuchtigste Geistesgegenwart sned alle widere unangenehmen Verhandlungen af. Rathsherr, de virte, äwer gung nah Hus, vertellte dat dummerwis' sine Fru; de namm twei von ehre unmünnigen Kinner, set'te em up jeden Knei eins, stellte em dat drüdde mang sine rathsherrlichen Bein, sick grot dorachter un frog em indringlich, wat hei ehr un sine ganze Nahkamenschaft unglücklich maken wull. – Hei säd denn ok, dat wull hei nich un dat künn hei nich, un de ganze Opposition in Dörchläuchten sine Staaten was dörch dese resolvirte Fru munddod makt. –
Dörchläuchten führte äwer mit Prinzeß Christel, de beiden Löpers, de drei Lakayen achter up de goldne Kutsch wedder nah Nigen-Strelitz taurügg un hadd dat hoge Gefäuhl in sine fürstliche Bost, dat hei blot mit den einen Blick ut dat eine Og' de Staatsmaschin in'n Gang holten un 'ne Staatsakschon in't Wark set't hadd. Den Dannenkräuger sine olle Voßstaut behöll hei äwer so lang' in sinen Marstall, bet de brun Wallach up de Bisid wedder halwweg' gahn kunn. –
Adolf Fridrich IV., Herzog von Meckelnborg-Strelitz, was en Sähn von den Prinzen von Mirau, mit den de oll Fritz in sine flotten Rheinsbarger Johren sinen Spijök bedrew; hei folgte in de Regirung up Adolf Fridrich III., de woll vele Schulden, äwer keine Kinner hinnerlaten hadd. Wil hei äwerst noch nich vull föfteihn Johr olt was, höllen sei em tau 't Regiren noch nich rip, wat 'ne grote Dummheit was, denn irstens was hei rip. Worüm? Hei is seindag' nich riper worden; tweitens hadd jo sin leiw Mutting för em regiren künnt, un drüddens hadd denn sin Herr Vedder Liebden, Krischan Lurwig von Meckelnborg-Swerin, sin meckelnborg-strelitzsches Reich nich mit Krig äwertrecken kunnt, denn de hadd ok stark in den Sinn för em tau regiren, kamm äwer nich recht dortau, denn de Mutter von dat Kind, 'ne Prinzeß von Hildborgshusen, knep 's Nachtens mit ehren lütten Herzog ut un lep mit em nah Gripswold. Hir let sei em studiren lihren, denn, wenn ok nich tau 't Regiren, tau 't Studiren was hei rip; sei sülwst äwer schrew en langen Breiw an den ›Reichshofrat‹ un wes' nah, dat ehr Kind en anner Kind wir, as anner Kinner; dat dat all von Lütt up an hellschen klauk west wir un, wenn't nu nich bald vulljöhrig spraken würd, licht äwerrip warden künn taum Schaden von de meckelnborg-strelitzschen Landen. De ›Reichshofrat‹ sach dat in un ded ok en Inseihn, hei sprok unsen Dörchläuchten vulljöhrig, un Vedder Liebden Krischan Lurwig von Swerin müßte mit 'ne lange Näs' aftrecken un de Parl von dat meckelnborg-strelitzsche Reich, Nigen-Bramborg, de hei mit 'ne Armee von fiw Kumpanien Soldaten beset't hadd, wedder 'rute gewen. –
Nu regirte Dörchläuchten Adolf Fridrich von 1753 bet 1794 in einen Ritt furt taum Segen von sine Staaten; äwer nich tau sinen eigenen Segen, denn hei was en unglücklich Minsch, indem dat hei in sinen swacken Liw drei Grugels un drei Furchten hadd, de em kein Rauh leten. Hei hadd nämlich irstens en groten Grugel vör de Arbeit, tweitens en noch grötern vör Späuken un Hexen un drüddens den grötsten vör alle Frugenslüd'; denn hadd hei irstens 'ne grote Furcht vör en Gewitter, tweitens 'ne noch grötere vör den Dod un drüddens de grötste dorvör, dat em mal bi Weg'lang sine Kron afhannen kamen künn, indem dat hei noch ümmer mit Schrecken an Vedder Liebden von Meckelnborg-Swerin dachte, de em in düstere Nacht nah Gripswold up de Uneversetät jagt hadd. – Tau all dit Unglück kamm nu noch en anner Unglück: hei was nah Paris reist west un hadd sick dor dägern verleiwt. – Nich in en Frugensminsch, denn as ick all seggt heww, dorvör hadd hei en Grugel, ne! in schöne Kledaschen; de müßt hei hewwen, de wiren tau sinen un siner leiwen Staaten Glück nothwennig, un sine leiwen Staaten smeten nich so vel af, dat hei sine Gelüsten up sanftene Rock un sidene Hosen vull stillen kunn.
Wenn Einer dat up Stun'ns vertellt, dat en Herzog von Meckelnborg mal in Rock- un Hosen-Nöthen west is, so hürt sick dat so spaßig an, dat dat Keiner recht glöwen mag, äwer lacht nich tau gel, de Tiden hewwen sick ännert; wat hüt tau Dag' de drüdde Deil von dat Stargardsche Amt afsmiten deiht, smet dunn dat ganze Land nich af, un dortau wiren dor Schulden äwer Schulden, un 't gung tau Tiden so knapp an den Hof tau, dat Adolf Fridrichen III. sogor männigmal dat Brodkurn all würd. – Dortau kamm nu noch de säbenjöhrige Krig, un de olle Fritz kloppte den meckelnbörgschen Mehlbüdel ut, so lang' hei noch jichtens stöhmen ded, un dorbi blew 't noch nich: Pird' un Wag' würden wegnamen, un wat de Bellingschen Husoren nich nemen, dat nemen de Sweden; un ok dorbi blew 't noch nich. De preußschen Warwers treckten dörch dat Land, un wo sei en schiren Kirl segen, de müßt 'ranne an den Baß, d. h. an den Schapschinken. Vele Geschichten von dese Minschenröweri späukten noch in minen kindlichen Johren dörch dat Land, wo de Kirls mit List un Gewalt de Minschen wegslept hadden, un min eigen Großvader un sin Brauder, de beid' wat lang geraden wiren, sünd mit knappe Noth un blot mit Hülp von 'ne brave Försterfru ehr ut de Fingern kamen. – Allens würd namen, wat Arm un Bein hadd, vör Allen wiren't äwer de ollen braven Scheperknechts, up de 't afseihn was. – Wenn so'n oll Gottsblaud buten up den Fell'n einsam stunn mit sine Knütt un allens Mägliche dachte, blot nich an't Soldatenwarden, hadden sei em bi den Wickel, snerten em de Arm up den Puckel tausam un ledd'ten mit em af; oder wenn hei 's Nachtens in sin Hütt lagg un noch so säut von sin Fiken oder Dürten drömte, denn nagelten s' em de Hütt tau un führten em in alle Gemächlichkeit äwer de preußsch Grenz un treckten em den bunten Rock an. – Weck grepen sei sick denn ok mit Listen, as dat jennen Scheperknecht gung, de dorför bekannt was, dat hei gruglich stark sin sull. De steiht denn mal eins Dags achter sine Schap, dunn kümmt en verkled'ten preußschen Warwer an un seggt so recht christlich tau em: »Krischan, Du sallst jo so gruglich stark wesen; ick wedd mit Di 'n por Buddel Bir, wenn ick Di Dinen Scheperstock dörch de beiden Rocksärmel dwars äwer den Puckel stek, denn kannst Du 'n nich entwei breken.« – »»Dat wir der Deuwel!«« seggt Krischan, un de Warwer steckt em den Stock dörch de Ärmel; un as hei dit farig hadd, fläut't hei up en Finger un sin Mitcolleg kümmt ansprungen, un nu krigen sei minen leiwen langen Krischan an de utgereckten Arm tau faten un ledden mit em in alle Glimplichkeit af. – Na, Krischan mag spaßig naug utseihn hewwen; äwer't helpt All nich, de Noth was grot in den Lan'n, un Hülp was nahrends tau sinnen; sogor bi Dörchläuchten Adolf Fridrich IV. nich, denn de was sülben in de grötste Noth. – Hei hadd unglückliche Wis' in Paris de Bekanntschaft mit den irsten Modensnider makt un hadd em den Updrag gewen, em ümmer de irsten Moden tautauschicken. Dat ded denn nu de fründliche Mann, äwer hei was so utverschamten, ümmer glik bor Geld tau verlangen, un Dörchläuchten hadd in sine sanftene un sidene Bedrängnis all tau allerlei vertwifelte Middel gripen müßt. Hei hadd all de meckelnborg-strelitzschen Kronjuwelen för nägen dusend Daler bi einen Hamborger Juden versetten müßt. De Krig was frilich tau En'n, äwer dunn gung de Noth irst recht an; de Krig hadd noch en beten Lewen in de Baud bröcht, äwer nu lagg Allens dal, platt dal! Landmann un Kopmann un Handwarksmann verdeinten keinen Gröschen. – Worüm? – Wil kein Gröschens dor wiren, un de Kronjuwelen stun'n noch ümmer in Hamborg Gevatter. – –
Dat heit, so was dat in den äwrigen Strelitzschen Lan'n, natürlich Nigen-Bramborg utbenamen, denn dor gung dat hellschen hoch her; Dörchläuchten schickte sinen Herrn Landbumeister un let de nige Paleh bugen, un 't was en geschickten Mann, denn blot ut de Zöpp von dat Buholt un de Utschottstein bugte hei so biher in de Fierabendstiden de Bellmandür in dat Brodasche Holt, un't was groten Verdeinst in Bramborg, un de twölf Murer un de twölf Timmer-Gesellen, de dunntaumalen fiw Groschen up den Dag kregen, gungen 's Abends dörch de Straten, hadden den Haut scheiw upset't un sungen: »wenn's immer, wenn's immer, wenn's immer so wär!« un de dunnmalige Polizeideiner Bendsnider, wat de Stammvader von dat ganze Polizei-Bendsnidersche Geslecht worden is, säd: »Lat sei, sei bringen Geld unner de Lüd'.« –
Un as dat Johr üm was, dunn was de Paleh halw farig, un in dat negste Johr würd dat dreivirtel farig, un dunn verpust'ten wi uns twei Johr von de äwerminschliche Anstrengung un de Kosten, un in den Harwst von dat föwte Johr stunn 't fix un farig dor, un de Buren ut de Umgegend un männig Penzliner un Stargarder Börger kamm nah Bramborg un bekek sick de Sak, un ok dit bröchte hellschen vel Geld in de Stadt, so dat Dörchläuchten en wohren Wolldähter för de Stadt worden was. Dat erkennten denn de Brambörger ok as getrue Unnerdahnen an, un as Dörchläuchten in den negsten Frühjohr in de Paleh treckte, dunn sammelten sei för em tau 'n festlichen Empfang – de Stadtkass' gaww dortau 50 Daler in de ollen bekannten Münzgröschen, de dunnmalen all Keiner recht nemen wull, un in'n Ganzen kemen tausam 105 Daler, 3 Gröschen, 7 Penning – eigentlich äwer 7 Gröschen, 7 Penning; denn Rathsherr, de virte, wull ok 4 Gröschen gewen; sine Gaw würd äwer taurügg schaben, wil sei von so'ne Demokraten-Sid her mäglicher Wis' Dörchläuchten, wenn hei't tau weiten kregen hadd, hadd beleidigen künnt. –
So wahnte nu Dörchläuchten in sine nige Paleh; Bramborg hadd dordörch en lütten Mark kregen, äwer 'ne grote ›Hofhaltung‹; Prinzeß Christel hadd sick in de Hoffnung up den einen Flügel eklich sneden un wahnte bi Kopmann Buttermannen up den Bähn, un de grote Verdeinst von de ›Hoshaltung‹ kunn un los gahn.