Chronica der Provintz Lyfflandt
Chronica der Provintz Lyfflandt. | |
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Author: | Balthasar Rüssow |
Dialect: | [[Dialekt:Middelsassisch|]] |
Text type: | Kröönk |
Comment: |
from: Chronica der Provintz Lyfflandt. 2. Oplaag, Andreas Seitner, Barth 1584; Neeutgaav Leipzig 1847 [1]
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Chronica der Provintz Lyfflandt
darinne vermeldet werdt
Wo dath süluige Landt ersten gefunden, vnde thom Christendome gebracht ys:
Wol de ersten Regenten des Landes gewesen sind:
van dem ersten Meyster Düdesches Ordens in Lyfflandt beth vp den lesten, vnde van eines ydtliken Daden.
Wat sick in der voranderinge der Lyfflendischen Stende, vnd na der tydt beth in dat negeste 1583. Jar, vor seltzame und wünderlike Gescheffte im Lande tho gedragen hebben: nütte vnde angenehme tho lesende korth vnd loffwerdich beschreuen.
Dorch Balthasar Russowen Revaliensem.
Thom andern mal mith allem flyte auersehen, corrigeret, vorbetert, vnd mith velen Historien vormehret dorch den Autorem süluest.
Gedrücket tho Bart, in der Förstliken Drückerye,
Dorch Andream Seitnern.
1584.
Den Erbarn, Achtbarn, Hochgelerden vnde Wolwysen Heren, Börgermeistern vnde Radtmanne der löffliken keyserliken fryen Rykes Stadt Bremen, Mynen grothgünstigen Heren.
Gnade vnde Frede van Gade dem Vader dorch Christum vnsen einigen Heylandt vnde Middeler thouorn. Erbare, Achtbare, Hochgelerde vnde wolwyse grothgünstige Heren, Ydt beweret nicht alleine de hillige Göttlike Schrifft, sundern ock de gewisse erfaringe, dat eine frame vnd truwe Auericheit, eine van den högesten Gauen Gades sy, de dem Minschliken Geschlechte vp Erden wedderfaren mögen, Vnd welckere Stadt edder Landt, mit solcker gauen begnadet ys, mach frylich Gades hülde vnde gnade darby vormercken vnde erkennen. Wente dorch solcke Avericheit wedderfaret den Vnderdanen vele gudes, Nömliken beförderinge der Christliken Religion, der Kercken, Scholen, vnderholdinge der Armen, gudt Regimente, Frede, dagelike neringe, beschüttinge der framen, vnde straffe der bösen, sampt aller disciplin, Tucht vnde Erbarkeit. Wor solcke dögende der framen vnd truwen Regenten im schwange gahn, dar wil ock Godt de Allmechtige, mit allerley tydtliken vnde ewigen segen, alletydt ricklick wanen. Auerst welcker Landt edder Stadt disse gauen nichten hefft, dar mach men dat wedderspil, vnde Gades vngnade gewißlick sehen vnd spören.
Mit disser gauen der framen vnde trüwen Avericheit vnde Regenten, ys ock de Prouintz Lyfflandt, im anfange der Christliken regeringe, van Gade begnadet gewesen. Wente alse Godt de almechtige vth der Lyfflendischen heydenschop, sick eine Christlike Kercke sammelen vnde erwelen wolde, Hefft he vth gnaden trüwe Bischöppe, Regenten, vnde strydtbare helde vth der löffliken Bremer gemeine erwecket, welckere de ersten Heren vnde vorwalders des Lyfflandes gewesen sint, vnde dat arme heydensche Volck, mit grothem flyte, möye vnd arbeyde, tho Gades erkenntnisse, vnde tho dem Christendome gebracht hebben, tho welckeren tyden alle dögede der framen vnde trüwen Bischöppen vnde Regenten yn Lyffland, sehr gelüchtet vnde geschenen hebben, vnd ys tho der tydt de anfanck sehr gudt, vnde vp Gades ehre, vnde der armen vnuorstendigen Seelen heyl vnde wolfahrt alleine gerichtet gewesen. Alse auerst de ersten framen vnde trüwen Bischöppe, neuenst den ersten trüwen Meisteren düdesches Ordens in Lyfflandt, nu dat schwarste vnd graueste vorby gebracht, vnde den nakömlingen grothe Lande, vaste Schlöte vnde Börge geleuert, vnde ock de armen vnuerstendigen etliker maten tho Gades erkenntnisse gebracht hadden, vorhapende, dat de nakömlinge erem Exempel na, alse truwen Bisschöppen vnde Regenten geböret, glickesfalles, Gades ehre alleine, vnde der armen vnuorstendigen Lyfflender, de in Gades erkentenisse noch nicht vullenkamen vnderrichtet weren, Seelen heyl vnde wolfart wyder betrachten vnde befürdern scholden, Ys hyr groth mangel anne befunden worden. Wente etlike der nahfolgenden Ertzbischöppen tho Riga, Dörpte, vnde andere mehr Bischöppe in Lyfllandt, ock etlike nafolgende Meistere Düdesches Ordens in Lyfflandt, erer vorfaren guden exempels, vnde eres van Gade befalenen Amptes, lichtlick vorgeten hebben, vnde vnnödige innerlike Kryge vnder sick dermaten angefangen, dat etlike Ertzbischöppe vth beyden Stifften, alse Riga vnde Dörpte, de vngelöuigen Rüssen vnde Littouwen tho den tyden vmme hülpe, wedder den düdeschen Orden in Lyfflandt, angeropen vnde vpgebracht hebben, Vnde solcke inwendige vneinicheit vnde krych, twisschen den Bisschöppen vnde dem Orden, hefft sick offt vnde vaken vmme keiner andern orsake willen, alse der tydtliken ehre, högesten autoritet vnde herlicheit haluen, alleine begeuen vnde thogedragen.