Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Dei Hünen warden verdrewen
Dei Hünen wahnten in 'n Schlott,
Dei Haren ehren eignen Gott,
Wir'n anners ok as du un ick,
Un leweten so hen vör sick,
Wir'n hartensgaude Lüde.
Da güng einmal ehr Döchterken,
So wacker as ein Engelken,
Vom Schlotte raf spaziren
Un ded sick sihr verfiren,
As sei 'nen Mann süht pläugen.
Sei nimmt sick sachten dunn den Mann, -
Dei ror't un krischet, wat hei kann, —
Un Pier un Plaug un Alls dabi
In ehre Schörte, denke di,
Un schlepet dat in dei Stuwe.
Da segget sei: „Leiwe Maurer, süh,
Wat heff ick narrsche Dinger hie!
Wat mägen dat vör Dierkens sien,
Sei wiren da buten in Sünnenschin?“
Un sett 't sei up dei Irde.
Dei Maurer schriet: „„Leiwes Kind,““
Wobi sei grote Thranen grient,
„„Dat is der lütten Lüde Mann,
Dei lang all wi geförchtet han,
Dei willen uns verdriwen.““
„Ach Maurer,“ rep dat Kind in Noth,
Wobi sei ok in Thranen flot,
„Denn is jo üm nu unse Tid,
Un unse Enn'n dat is nich wit;
So mütt't, so süll't jo kamen.