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Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Dat Dodenhemdken

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Ein Maurer har 'nen Sähnken,
   Dat was so 'n gaut, fram Kind,
Un was so schön un nüdlich
   As nich vel Kinner sünd.
Wer 't sehg, dei sär: Ei, süh doch,
   Wie mi dat Kind geföllt!
Sin Maurer har't ok leiwer
   As Allens in der Welt.

Doch dei leiwe Herr har 't leiwer,
   Darüm hei 't tau sick namm,
Dei Maurer wull vergahen,
   As ehr dat äwerkamm;
Sei künn sick gar nich trösten,
   Un weint bi Nacht un Dag
Üm dat Kind, dat nu begrawen
   In schwarte Irde lag.

Un as sei nich tau jammern
   Uphürte Nacht un Dag,
Da kamm dat Kind in't Hemdken,
   So as 't in't Sark da lag,
Mit 't Kränzen in dei Haare,
   Güng sitten upt Beddespann*)
Tau siner Maurer Fäuten
   Un sehg sei bedräuwet an.

Et sprök: hür up tau jammern
   O leiwste Maurer min,
Sünst kann ick nich inschlapen,
   O lat din Jammern sien,
Sünst ward min Dodenhemdken,
   Nich drög, bat is so klamm,
Wil dine velen Thranen
   Darup fallt alltausam.

As dat dei Maurer hürte,
   Gafft ehr 'nen Tuck up't Hart,
Sei stillte ehre Thranen
   Un stillte ehren Schmart.
Dei Nacht darup, im Waken
   Dei Maurer im Bedde lag.
Da kamm dat Kind mit 'n Lichtken
   In sine Hand un sag:

Sühst du, min Hemdken ward dröge,
   Nu heff ick Rau in't Graff,
Wil mine Maurer den Jammer
   Den Herrgott äwergaw.
Da drög dei Maurer geduldig
   Un ahne Trahn ehr Led,
Da schlep dat Kindken ruhig
   Un säut in schwarte Eed**)
   


*) Bettstelle. **) Erde.